Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff würde Robert Kubica gerne wieder in einem Formel-1-Cockpit sehen: Der Pole müsse nun selbst entscheiden, was er will
© Foto: xpb.cc
Fährt Robert Kubica bald wieder einen Formel-1-Boliden? Der seit seinem schweren Rallye-Unfall 2011 gehandicapte Pole könnte schon bald eine echte Testchance bekommen. Vor kurzem wurde bekannt, dass das Mercedes-Team den einmaligen Grand-Prix-Sieger bereits als Simulator-Pilot beschäftigt hat - nun könnte der nächste Schritt bei der Rehabilitation des Polen im Motorsport folgen.
"Wenn es eine Chance gibt, ihn zurück in ein DTM- oder Formel-1-Cockpit zu bekommen, dann würden wir das sehr gerne tun", bestätigt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff gegenüber 'BBC Sport'. "Jedes Team würde liebend gerne einen Robert Kubica haben", so der Österreicher. Zwar testete der 28-jährige Krakauer in diesem Jahr bereits einen DTM-Mercedes, doch Kubica entschied sich gegen ein volles Engagement in der Tourenwagenserie und für eine Saison in der Rallye-Europameisterschaft und der WRC2.
Laut Wolff liegt es nun am ehemaligen BMW- und Renault-Piloten zu entscheiden, wo er seine Zukunft sieht. "Er ist jemand, den ich seit zehn Jahren kenne. Es ist absolut seine Entscheidung, inwiefern er uns helfen möchte - aber sein Fokus liegt derzeit auf dem Rallye-Sport", so Wolff. "Das ist, wo er erfolgreich sein möchte und was er auch in Zukunft machen möchte", sieht er im Moment wenig Chancen auf eine Rückkehr des Polen.
Doch Kubica selbst schließt ein Comeback in der Königsklasse nicht ganz aus und wird wohl auch in Zukunft den Mercedes-Simulator weiter nutzen können. "Es gibt keine Garantie, dass ich in die Formel 1 zurückkehre - oder dass ich nicht zurückkehre", lässt sich Kubica gegenüber 'Autosport' alle Optionen offen. "Leider wurde meine Formel-1-Zeit - nicht meine Karriere - unterbrochen, und ich habe Rallye als beste Möglichkeit gesehen, langsam zurückzukommen. Das war das, was ich in diesem Jahr machen wollte."
Eine Formel-1-Comeback Kubicas ist also derzeit nicht komplett ausgeschlossen. Ein von Mercedes angebotener Test könnte der nächste Schritt in Richtung Königsklasse sein. Dass man auch mit den Handverletzungen, mit denen er immer noch zu kämpfen hat, konkurrenzfähig sein kann, hat er bei seinem Rallye-Engagement und bei seinem DTM-Test durchaus bewiesen. Und wenn ein Fahrer wie Alex Zanardi nach seinem schweren Unfall einen Formel-1-Boliden bewegen kann, dann sollte das auch für Robert Kubica im Rahmen des Möglichen liegen.