Bei Pirelli freut man sich auf die Anhörung bezüglich des Tests mit Mercedes am Donnerstag, weil man dann die eigene Sicht der Dinge schildern will
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Während nur Mercedes in der Reifenaffäre am Pranger steht, hat Pirelli vom Internationalen Tribunal wohl nichts zu befürchten. Der italienische Reifenhersteller hat einen Vertrag, dass sie einen 1.000-Kilometer-Test pro Saison durchführen dürfen, und liegt nicht in der Verantwortung darauf zu achten, dass das Sportliche Reglement eingehalten wird - anders als Mercedes. Dennoch ist die Affäre ein weiterer unangenehmer Stolperstein in der von Beschwerden geprägten Saison für Pirelli.
Von daher freut sich Motorsportchef Paul Hembery bereits auf die Anhörung, weil man dann seitens Pirelli alles auflösen möchte. "Viele Dinge wurden gesagt, die nicht korrekt sind, und wir würden gerne die Möglichkeit nutzen, unsere Situation zu erklären. Wir werden mit Bereitwilligkeit teilnehmen", blickt Hembery bei 'Sky Sports F1' auf den kommenden Donnerstag voraus.
Vielleicht hat die Entscheidung der Richter doch einen größeren Einfluss auf Pirelli als gedacht. Zwar betont man, sich der Formel 1 verpflichtet zu fühlen, einen Vertrag für die kommende Saison hat man allerdings noch nicht unterschrieben. Und Hembery erklärt, dass die Firmenbosse mit den jüngsten Kommentaren alles andere als zufrieden seien: "Sie sind unglücklich über einige Aussagen, und viele von denen sind ungerechtfertig. Wir werden sehen, wie sich die Dinge in nächster Zeit entwickeln, und wie sich die Stimmung verändert."
Einen vorzeitigen Ausstieg will der Motorsportchef nicht mehr ausschließen, auch wenn es für ihn unwahrscheinlich ist: "Wir sind in die Formel 1 gekommen, um mittelfristig zu bleiben, und das wollen wir auch weiterhin. Zu sagen: 'Das ist verrückt, raus hier', wäre einfach, aber wir sind ein Unternehmen, dass gerne Lösungen finden will." Aber Hembery betont, dass man nun die nächsten Wochen noch abwarten will.
"Wir möchten im Sport bleiben und haben viel von ihm genossen. Ich denke, es zeigt die Stärke des Unternehmens, dass wir trotz der Kommentare wissen, dass wir besser sind und weitergehen müssen." Nach der Anhörung will Pirelli lieber wieder sportliche Themen auf der Strecke finden. "Hoffentlich ist das nur eine Periode und nicht die Betrachtung einer ganzen Saison. Und hoffentlich können wir uns wieder auf die Saison konzentrieren, die laut meinen Freunden bisher großartig anzusehen war."