Während Lewis Hamilton Ruhe bewahren und an der Stätte seiner Erfolge zu alter Form finden will, warnt der Technikchef vor Kupplungsproblemen und Startcrashs
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Mercedes kehrt beim Russland-Grand-Prix in Sotschi am kommenden Wochenende an die Stätte des Erfolges zurück - am Schwarzen Meer feierten die Silberpfeile sowohl 2014 als auch 2015 den Gewinn der Formel-1-Konstrukteurs-WM. Unter veränderten Vorzeichen muss die Geschichte aber keine Fortsetzung finden, denn trotz drückender Dominanz in der laufenden Saison und einem Nico Rosberg in Topform sprechen auch einige Faktoren gegen den nächsten silbernen Sieg in Russland.
Die Bahn könnte Autos mit hohem Reifenverschleiß weniger benachteiligen und der Konkurrenz einen Großangriff ermöglichen, lässt Technikchef Paddy Lowe durchblicken: "In den ersten beiden Jahren war die Streckenoberfläche sehr glatt. Angesichts dessen fällt die Reifenwahl mit Medium, Soft und Supersoft in diesem Jahr konservativ aus", sagt der Brite und erinnert an die Premiere vor 18 Monaten, die Langeweile pur war. Heißt: Wer am Start nicht vorne steht, hat schlechte Karten.
Auch die nach wie vor bestehenden Kupplungsprobleme bei Mercedes sind Grund zur Sorge: "Ein markantes Merkmal in Sotschi ist, dass der Kurs die längste Anfahrt zur ersten Bremszone von allen Strecken im Rennkalender besitzt", betont Lowe und rechnet mit zusätzlichen Unwägbarkeiten. "Es wird extrem hart gebremst, was die Fahrer auf der ersten Runde eiskalt erwischen kann. Nach den ereignisreichen Startrunden in Bahrain und China könnte es zu Beginn erneut dramatisch zugehen."
Lewis Hamilton wird mehr Glück brauchen als in den ersten drei Rennen, will er seine Pechsträhne beenden. "Nach dem Wochenende in China ging mir erwartungsgemäß viel durch den Kopf", pustet der gebeutelte Champion, den in der WM-Gesamtwertung 36 Punkte Rückstand auf Rosberg hat, durch. "Aber nach all den Jahren sagt mir meine Erfahrung, dass ich die Ruhe bewahren und weiter Druck machen muss." Hamilton gewann beide bisher ausgetragenen Rennen in Sotschi.
Davon lässt sich Rosberg nicht beeindrucken. "Ich weiß, dass ich auf der Strecke konkurrenzfähig bin", erklärt der WM-Führende, der 2014 eine Aufholjagd mit einem zweiten Platz krönte und im vergangenen Jahr von einem technischen Defekt heimgesucht wurde. "Im Moment blicke ich von Rennen zu Rennen, konzentriere mich auf meine Aufgaben und versuche, diese bestmöglich zu erledigen", so Rosberg. "Diese Einstellung hat für mich bislang gut funktioniert."