Michael: Fortschritte ja, Siegerauto nein

, 23.08.2013

Laut dem Briten müsse man den McLaren "in ein besseres Arbeitsfenster bringen" - Piloten halten sich dieses Jahr in den sozialen Netzwerken zurück

McLaren-Sportdirektor Sam Michael betont, dass weiterhin am MP4-28 gearbeitet werde, um den Boliden konkurrenzfähiger zu machen. Dabei sieht der Brite in seiner Analyse Fortschritte seit dem Großen Preis von Spanien im Mai. Auch die Leistung des McLaren bei wenig Abtrieb, wie ihn die Streckencharakteristik von Spa erfordert, schätzt Michael positiv ein. Eine erneute 'Twitter'-Affäre, wie im vergangenen Jahr gesehen, erwartet er trotz der Anmerkungen von Jenson Button dieses Mal nicht.

Buttons Äußerungen vom Donnerstag, dass McLaren nun "mehr Werkzeuge" zur Abstimmung zur Verfügung habe, entgegnet Michael lachend: "Jenson plaudert wirklich allerlei Geheimnisse aus", um es anschließend aufzulösen: "Jenson bezieht sich auf einige technische Neuerungen an der Aufhängung, die wir dazu verwenden können, um das Auto besser einzustellen. Dergleichen haben wir während der Saison eingeführt. In diesem Bereich geht die Entwicklung gut vonstatten."

Nicht nur deshalb hebt der 42-Jährige hervor, dass die Mannschaft aus Woking den MP4-28 noch nicht aufgegeben hat. "Wir entwickeln weiter an diesem Auto", bekräftigt Michael und fordert: "Wir müssen das Auto einfach in ein besseres Arbeitsfenster bringen. Seit Barcelona sind uns da gute Fortschritte gelungen. Das Paket, das wir damals eingeführt haben, hat das Auto fahrbarer gemacht." Seitdem ginge es darum, die Gesamtleistung des Boliden zu optimieren.

Michael sieht Fortschritte, die Auswirkungen haben

Auch da zeigt sich Michael zuversichtlich: "Wir machen Fortschritte und arbeiten an Dingen, die sich auch auf das kommende Jahr übertragen lassen." Es gehe darum, ein Verständnis für die kommende Saison aufzubauen, wenngleich weiterhin neue Teile für das aktuelle Auto produziert werden sollen. Bei diesem Unterfangen ist sich Michael sicher: "Das ist das normale Programm, was unsere Entwicklungsarbeit am 2014er-Auto aber nicht behindern wird, auch wenn das mehr und mehr Bedeutung gewinnt."

In Bezug auf die Performance des McLaren bei wenig Abtrieb sieht Michael Fortschritte. "Es sieht so aus, dass wir uns da gesteigert haben. In Budapest war es schon besser. Auch in Spa sieht es bisher ganz gut aus", analysiert er. Dennoch möchte er die Erwartungen nicht zu hoch schrauben. "Wir dürfen hier und jetzt aber vielleicht nicht erwarten, dass diese Maßnahmen dafür sorgen, dass sich das Fahrzeug in ein Siegerauto verwandelt. Das wäre wohl zu viel", so Michael.

Angesprochen auf eventuelle Frontflügel-Probleme entgegnet der Brite: "Du versuchst natürlich immer, die Leistungsfähigkeit des Frontflügels zu optimieren", was sich laut Michael auf die gesamte Aerodynamik auswirke. "Wenn du mehr Abtrieb am Heck findest, brauchst du auch vorn mehr Abtrieb", erklärt er und weiß: "Heute ist es aber einfacher, vorn mehr Abtrieb zu generieren, weil die Frontflügel so groß sind."

Kommen erneut Klagen via 'Twitter'?

Obwohl sich Sergio Perez im 1. sowie im 2. Freien Training jeweils vor seinem Teamkollegen Button platzieren konnte (Perez: 4./8.; Button: 14./15.), sieht Michael die beiden Boliden "nicht grundlegend anders ausgestattet". Das Wetter mache es allerdings auch schwierig, Vergleichstests durchzuführen, betont er in diesem Zusammenhang. "Der Unterschied beschränkt sich auf höchstens eine Ausbaustufe. Der Unterschied ist sicherlich nicht so groß wie im vergangenen Jahr. Diese Nummer hat ja damals hohe Wellen auf Twitter geschlagen."

2012 hatte der damalige McLaren-Pilot Lewis Hamilton nach dem Qualifying am Samstag Telemetriedaten seines Teams über den Kurznachrichten-Dienst 'Twitter' veröffentlicht, die in seinen Augen belegen sollten, dass sein Bolide auf den Geraden klar langsamer gewesen sei als der seines Teamkollegen, dem Pole-Setter und späteren Sieger Button. Obwohl Perez und Button einen Account bei 'Twitter' pflegen, befürchtet Michael diese Saison keine öffentlichen Klagen seiner Piloten.

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