Bernie Ecclestone spielt die Gerüchte um einen Michelin-Einstieg herunter, weil man einen Vertrag mit Pirelli habe - Einen Konkurrenzkampf schließt der Brite aus
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Die Debatte um den Reifenhersteller für die kommende Saison hat in den vergangenen Tagen noch einmal Fahrt aufgenommen. Während Pirelli seit Monaten auf eine finale Einigung wartet, kamen jüngst Gerüchte über einen Wiedereinstieg von Michelin auf, die zuletzt schon von 2001 bis 2006 in der Königsklasse involviert waren - und nun wieder Interesse gezeigt haben. Doch Formel-1-Boss Bernie Ecclestone winkt ob der Chancen des französischen Herstellers ab: "FOM und Pirelli haben einen Vertrag", sagt er.
Allerdings gilt dieser nur für die Vermarktung der Bandenwerbung und wäre nichtig, wenn Pirelli im nächsten Jahr doch nicht der Einheitsreifenhersteller wäre. Motorsportchef Paul Hembery wartet eigentlich auf einen Vertrag zwischen Pirelli und dem Weltverband FIA - doch den gibt es noch nicht. "Ich denke nicht, dass wir einen brauchen", spielt Ecclestone gegenüber 'adamcooperf1.com' die Wichtigkeit der Vereinbarung herunter.
"Das hat nichts mit den kommerziellen Rechten zu tun. Die FIA ist der Regulator. Sie regeln alle Regularien, die vereinbart wurden", erklärt der 82-Jährige weiter. FIA-Präsident Jean Todt, bei dem Michelin als bevorzugte Wahl gilt, hätte auf die ganze Sache sowieso nur marginalen Einfluss. "Wenn es Sache des Weltrates (WMSC) wäre, hätte er eine Stimme. Da es aber keine Sache des Weltrats ist, macht es kaum einen Unterschied."
Während die Teams und Pirelli gerne eine schnelle Entscheidung in der Angelegenheit hätten, bleibt Ecclestone wie immer gelassen. Er sieht sowieso keine Konkurrenz für die Italiener in der Formel 1. Laut ihm habe auch kein Team Interesse angemeldet, mit Michelin zusammenzuarbeiten. "Alle Teams, die mit mir gesprochen haben, sagen, dass sie sehr glücklich mit Pirelli sind", verrät der Brite. Auch die Reifenprobleme seien mittlerweile ausgeräumt und kein Hinderungsgrund mehr.
Einen Konkurrenzkampf zwischen beiden Reifenherstellern, wie es bereits vor der Saison 2007 in der Formel 1 üblich war, schließt der Zampano im Übrigen aus: "Sie würden sich die Teams herauspicken wollen, von denen sie denken, dass sie gewinnen. Sie werden ihnen viel mehr Geld als anderen bezahlen, damit man sie nimmt", begründet Ecclestone seine Ablehnung gegenüber zwei Herstellern und beendet die Diskussion. "Wir haben sowieso einen Deal mit Pirelli."