Der französische Reifenhersteller Michelin könnte sich eine Formel-1-Rückkehr vorstellen: Wenn 18-Zoll-Räder kommen und die Situation bis Oktober geklärt ist
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"Die Formel 1 ist eine Welt voller Gerüchte." Das sagt Michelin-Sportdirektor Pascal Couasnon. Doch in diesem Gerücht steckt zumindest ein Fünkchen Wahrheit. Denn der französische Reifenhersteller Michelin hat wirklich Interesse daran, in die Formel 1 zurückzukehren. So sehr, dass die Marke schon 2014 wieder mit dabei sein könnte, sofern die notwendigen Voraussetzungen dafür geschaffen würden.
Im Gespräch mit 'Le Figaro' erklärt Couasnon, was Michelin zu einem Engagement im Grand-Prix-Sport bewegen könnte: "Wenn die Formel 1 bereit wäre, auf 18-Zoll-Räder zu setzen, dann wären wir dabei." Viel wichtiger ist Michelin aber, dass die Reifen in einem anderen Licht erscheinen. Der aktuelle Zustand gefalle ihm "ganz und gar nicht", betont Couasnon. "Das stimmt mich fast wütend."
"Reifen, die man schon nach ein paar Runden wechseln muss - oder sogar nach nur ein paar Kurven. Das rückt dieses für die Automobil-Industrie so wichtige Produkt nicht gerade nett ins Bild", meint der Michelin-Sportdirektor. Falls Michelin also wieder in der Formel 1 aktiv werden wollte, dann nicht unter der Voraussetzung, dass die Reifenprodukte über eine vergleichsweise geringe Haltbarkeit verfügen.
"Unsere Position ist bekannt", sagt Couasnon und zeigt sich gesprächsbereit. Sollte die FIA, die bereits über das Interesse von Michelin im Bilde ist ("Wir haben Nachrichten gesendet.") also auf den französischen Hersteller zukommen, "um zu erfahren, wie wir die Reifen nutzen und auf andere Art und Weise darstellen können", wie es Couasnon ausdrückt, würde man sich an einen Tisch setzen.
Dass Michelin kurz vor einer Bekanntgabe stünde, wie schon vor Wochen spekuliert wurde, entspreche aber nicht den Tatsachen. "Da passiert nichts dergleichen", erklärt Couasnon. "Wahr ist aber, dass wir im Rallye- und Langstrecken-Sport vertreten sind, bald auch in der Formel E. Und natürlich verfolgen wir die Formel 1 genau." Ein Treffen mit Bernie Ecclestone sei aber nicht fixiert.
Einem - auch kurzfristigen - Formel-1-Engagement stünde man aber aufgeschlossen gegenüber, betont der Michelin-Sportdirektor. Könnte Pirelli also schon 2014 durch Michelin abgelöst werden? Couasnon: "Es gibt natürlich ein Zeitlimit. Irgendwann ist es nicht mehr möglich. Wir bräuchten einfach die Zeit, um die Reifen zu produzieren. Sagen wir mal Ende Oktober. Das könnte aber auch zu spät sein..."