Missachtete Teamorder: Fans und Zetsche verstehen Hamilton

, 04.08.2014

Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche sowie die Mehrheit der Fans zeigen Verständnis dafür, dass Lewis Hamilton Nico Rosberg in Ungarn nicht passieren lies

Die missachtete Teamorder im Formel-1-Team von Mercedes war beim Großen Preis von Ungarn eines der großen Themen. Obwohl Lewis Hamilton per Boxenfunk während des Rennens aufgefordert wurde, Teamkollege Nico Rosberg vorbeizulassen, dachte der Brite nicht daran und fuhr unbeirrt weiter vor dem Deutschen, was nach dem Rennen für einige Verstimmung sorgte.

Dieter Zetsche, als Vorstandvorsitzender der Daimler AG oberster Boss von Hamilton und Rosberg, zeigt allerdings Verständnis dafür, dass der Brite die Anweisungen der Box nicht befolgt hat. "Am vergangenen Sonntag gab es keine Behinderungssituation, die beiden waren ja nicht Stoßstange an Stoßstange. Deshalb kann ich gut verstehen, dass Lewis nicht gebremst hat, um Nico vorbei zu lassen", sagt Zetsche im Interview mit der 'Bild am Sonntag'.

Mit dieser Meinung steht der Daimler-Boss nicht alleine da, auch die meisten Fans finden Hamiltons Verhalten richtig, wie eine Umfrage von 'Motorsport-Total.com' ergab. Auf die Frage "Was halten Sie von Lewis Hamiltons Ignorieren der Teamorder in Budapest?" antwortete die überwiegende Mehrheit mit "Er hat alles richtig gemacht, schließlich hat er Punkte aufzuholen".

49,53%, also fast jede Zweite der 3.220 Stimmen wurde für diese Antwortmöglichkeit abgegeben. 33,57% meinen: "Wenn Rosberg näher ran gekommen wäre, hätte er ihn nicht aufhalten dürfen", während lediglich 16,89% finden: "Er hätte Nico Rosberg auf jeden Fall vorbei lassen sollen, Teamorder geht immer vor".

Mittlerweile hat sich dieses Bewusstsein auch im Mercedes-Lager durchgesetzt. Da Rosberg nicht in Schlagdistanz war, habe Hamilton richtig entscheiden, sagte Motorsport-Chef Toto Wolff in der Vorwoche. Gleichzeitig erklärte der Österreicher, dass es bei Mercedes keine Stallorder gebe. Dies bekräftigt auch Zetsche.

"Bei Mercedes gibt es keine Stallorder. Dazu stehe ich", sagt der Vorstandsvorsitzende. "Das Können der beiden Fahrer und eine Portion Glück entscheiden am Ende, wer die Nase vorn hat." Zetsche schränkt allerdings ein: "Es gilt jedoch, dass sich Rosberg und Hamilton nicht behindern sollen, wenn sie mit unterschiedlichen Strategien - zum Beispiel zwei Stopps versus drei Stopps - unterwegs sind."

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