Mark Webber steht nach zuletzt überschaubaren Leistungen im Fokus von Team und Öffentlichkeit - Kann er sich in Monte Carlo für einen neuen Vertrag empfehlen?
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Nach den Aussagen von Red Bulls Teamchef Christian Horner über die Vertragssituation seiner Fahrer scheinen die kommenden Rennen für Mark Webber zu einer Art Probezeit zu werden. Auf die Frage, ob die nächsten Grands Prix für den Australier eher eine Phase der Gelegenheiten oder eine des zusätzlichen Drucks würden, um seinen Anspruch auf ein Cockpit 2014 zu rechtfertigen, antwortete Horner gegenüber 'Sky' knapp: "Es wird wahrscheinlich beides sein." Anschließend relativierte er seine Aussage: "Letztendlich ist der Leistungsdruck immer da, aber der existiert für alle Fahrer."
Gerade recht dürfte Webber nun das Rennen in Monaco am nächsten Wochenende kommen, denn der Stadtkurs gehört zu seinen absoluten Paradestrecken. Zweimal innerhalb der letzten drei Jahre gewann er in Monte Carlo sogar - das weiß auch sein Teamchef: "Monaco ist eine Strecke, die Mark besonders genießt und wo er hervorragend fahren kann. Also hoffentlich können wir da ein sehr gutes Ergebnis erreichen", so Horner. Möglicherweise könnte der 36-Jährige dadurch zurück in die Spur finden und seine aktuelle Schwächephase beenden. Platz fünf in Barcelona war das beste Ergebnis des Australiers seit der Stalloderaffäre beim zweiten Rennen in Malaysia - ein guter Zeitpunkt also für Webber zu zeigen, was er kann.
Bleibt der Erfolg aus, könnte die Luft für Webber tatsächlich bald dünner werden und die Chancen auf einen neuen Vertrag würden womöglich schrumpfen. Die von Horner angedeutete Drucksituation ist damit schon jetzt allgegenwärtig. Eine Frage wird aber natürlich auch sein, ob Webber selbst überhaupt weiterhin für Red Bull fahren will. Denn neben dem ewigen Streit mit Sebastian Vettel hatte sich nun auch noch sein Teamchef mit brisanten Aussagen klar auf Vettels Seite in der Stallorderaffäre gestellt - Rückhalt sieht anders aus. Außerdem schweben immer wieder Gerüchte durch den Raum, Webber habe bereits unterschrieben, im kommenden Jahr für Porsche in der WEC an den Start zu gehen, was aber beide Seiten verneinen.
Seit 2009 erhält Webber Ein-Jahres-Verträge, die dann im Spätsommer für die kommende Saison bestätigt wurden. Sein Red-Bull-Cockpit wurde gewöhnlich immer in den letzten Julitagen bestätigt, mit einer Ausnahme im späten August 2011. Das passt auch zu Horners aktuellen Aussagen: "Wir werden keine Entscheidungen über unsere Fahrer treffen bis zu einem späteren Zeitpunkt im Sommer." Folgt man bei Red Bull weiterhin dem gewohnten Muster, bleiben Webber noch mindestens vier Rennen, in denen er seine Klasse unter Beweis stellen kann: Monaco, Kanada, Großbritannien und Deutschland. Ein Topergebnis auf seiner Vorzeigestrecke in Monte Carlo wäre da doch ein guter Anfang.