Monte Carlo: Rosberg entscheidet Mercedes-Duell für sich

, 25.05.2014

Rosberg triumphiert wie schon im Vorjahr beim Klassiker in Monaco - Teamkollege Hamilton und Ricciardo (Red Bull) komplettieren das Podium - Ausfall für Vettel

Zum Klassiker im Formel-1-Kalender 2014 herrschten beste Bedingungen. Mit 20 Grad Lufttemperatur war es zwar nicht sommerlich warm, dank Sonnenschein heizte sich der Asphalt jedoch auf rund 28 Grad auf. Dunkle Wolken kündigten sich nicht nur für den Nachmittag über Monte Carlo an, sondern hingen auch über den beiden Mercedes-Fahrern, wo die Stimmung nach dem Qualifying am Samstag endgültig angespannt ist.

Der Sieg beim Großen Preis von Monaco ging wie schon im Vorjahr am Ende an Nico Rosberg, der ein fehlerfreies Rennen absolvierte und einen sauberen Start-Ziel-Sieg einfuhr. Damit übernimmt der Deutsche in der WM-Wertung wieder die Führung. Teamkollege Lewis Hamilton sah die Zielflagge auf dem zweiten Rang und machte damit im Fürstentum das Ergebnis für den Mercedes-Rennstall perfekt. Ein wirkliches Duell entbrannte auf der Strecke nicht, Aufregung herrschte nur ob der Durchführung der Boxenstopps während einer Safety-Car-Phase.

Daniel Ricciardo komplettierte im Red Bull als Dritter das Podium. Fernando Alonso im Ferrari belegte den vierten Rang vor Nico Hülkenberg im Force India und Jenson Button im McLaren. Dahinter gab es für die Fahrer auf den Positionen sieben bis 10 ebenfalls Punkte: Felipe Massa (Williams), Jules Bianchi (Marussia), Romain Grosjean (Lotus) sowie Kevin Magnussen (McLaren).

Eine Sensation also für Bianchi im Marussia, der die ersten WM-Zähler für den russischen Rennstall holte, auch wenn auf seine Rennzeit noch fünf Sekunden addiert werden.. Hintergrund: Der Italiener hatte sich am Start an den falschen Platz gestellt und bereits eine 5-Sekunden-Strafe kassiert, diese jedoch unerlaubterweise während einer Safety-Car-Phase abgelegt.

Insgesamt acht Fahrer sahen die Zielflagge am Sonntag nicht, darunter Adrian Sutil im Sauber (Unfall nach Fahrfehler) und Weltmeister Sebastian Vettel, den einmal mehr die Technik seines Autos im Stich ließ.

Rosberg, Vettel und Räikkönen mit starken Starts

Für Pastor Maldonado im Lotus ging der Vorstart in die Hose - er kam nicht vom Fleck. Der Lotus-Fahrer wurde an die Box geschoben, um aus der Boxengasse dem Feld hinterherzufahren. Das Team bekam das Auto jedoch nicht mehr ans Laufen. Rosberg erwischte einen tollen Start und verteidigte die Pole-Position vor Teamkollege Hamilton. Dahinter schnappte sich Vettel Teamkollege Ricciardo, der zudem auch noch von Alonso geschnappt wurde. Ebenfalls mit starkem Start: Räikkönen, der mit einer Magenverstimmung zu kämpfen hatte.

Safety-Car nach Unfall von Perez

Ein vorzeitiges Ende fand das Rennen für Sergio Perez bereits in der ersten Runde. Nach Kollision mit Jenson Button im McLaren drehte sich der Mexikaner in die Leitplanken. Die Rennleitung schickte zur Bergung des Autos das Safety-Car auf die Strecke. Grosjean und Sutil nutzten die Gunst der Stunde und wechselten die Reifen.

Die Reihenfolge hinter dem Sicherheitsfahrzeug: Rosberg vor Hamilton, Vettel, Räikkönen, Ricciardo, Alonso, Magnussen, Vergne, Kwjat und Hülkenberg auf dem zehnten Rang. Button Elfter vor Bottas, Massa, Gutierrez, Kobayashi, Bianchi, Chilton, Ericsson, Grosjean und Sutil. Ausgeschieden: Perez und Maldonado.

Wieder Probleme und Ausfall bei Vettel!

In der vierten Runde wurde das Rennen wieder freigegeben. Vettel wurde durchgereicht und meldete per Funk: "Ich habe keine Leistung". Der Heppenheimer steuerte die Box an, wo das Team versuchte, das Problem zu beheben, indem das Auto neu gestartet wurde. In der sechsten Runde ging der Weltmeister mit einer Runde Rückstand wieder auf den Kurs: "Ich stecke im ersten Gang fest!".

Die beiden Mercedes fuhren dem Feld davon. Nach zwei fliegenden Runden betrug der Vorsprung auf Räikkönen bereits 2,6 Sekunden. In der achten Runde musste Vettel das Auto an der Box abstellen. In Runde 12 war es Daniil Kwjat des Schwesterteams Toro Rosso, der mit einem technischen Problem die Box aufsuchen musste. Schade für den Russen, der an seinem ersten Wochenende in Monte Carlo so überzeugt hatte.

Mercedes hat den Grand Prix im Griff

Die Abstände nach 15 von 78 Runden: Rosberg 1,3 Sekunden vor Hamilton, 8,4 auf Räikkönen, 13,1 auf Ricciardo, 16,0 auf Alonso, 23,0 auf Magnussen, 25,4 auf Vergne, 31,2 auf Hülkenberg, 32,2 auf Button und 37,2 auf Bottas auf dem zehnten Rang. Dahinter: Massa, Gutierrez, Kobayashi, Bianchi, Chilton, Sutil, Ericsson und Grosjean. Während sich Hamilton über nachlassende Hinterreifen beklagte, kämpfte auch Rosberg mit seinen Pneus. Die Vorderreifen blieben beim Anbremsen der Mirabeau stehen, sodass der Wahlmonegasse einen Bremsplatten hatte und mit schwankenden Rundenzeiten zu kämpfen hatte.

Unfall beendet Sutils Rennen

Rundenlang hat Sutil die Fans mit tollen Überholmanövern unterhalten, doch in Runde 26 war das Rennen für den Deutschen gelaufen. Ausgangs des Tunnels verlor der Sauber-Fahrer die Kontrolle über das Auto und krachte in die Leitplanken: "Mein Fehler!". Erneut schickte die Rennleitung das Safety-Car auf den Kurs. Zahlreiche Fahrer nutzten die Gunst der Stunde und kamen zum Reifenwechsel: Rosberg und Hamilton, der sich dahinter anstellte, Räikkönen, Ricciardo, Alonso und weitere Fahrer dahinter. In der 29. Runde musste Räikkönen nochmal an die Box: Plattfuß! Damit war der Finne Letzter!

In der 31. Runde wurde das Rennen von der Rennleitung wieder freigegeben - auch den zweiten Restart konnte Rosberg für sich entscheiden. In der 35. Runde erhielt Vergne eine Durchfahrstraße. Grund dafür war ein unsicheres Loslassen beim Boxenstopp, bei dem es fast zu einer Kollision mit Magnussen gekommen wäre. Bitter für den Toro-Rosso-Piloten, der zu diesem Zeitpunkt auf Rang sechs lag.

Die Abstände nach 40 Runden: Rosberg 0,8 Sekunden vor Hamilton, 9,3 auf Ricciardo, 11,2 auf Alonso, 19,4 vor Massa, 23,7 vor Hülkenberg, 25,7 vor Magnussen, 29,6 auf Button, 31,5 auf Bottas und 32,9 auf Gutierrez auf dem zehnten Rang. Dahinter: Räikkönen, Bianchi, Vergne, Grosjean, Ericsson, Kobayashi und Chilton.

Motorschäden in Monte Carlo

In der 52. Runde musste Vergne sein Auto mit Motorschaden an der Box abstellen: Doppelausfall für den italienischen Rennstall! In Runde 57 dann nach dem Renault ein Motorschaden bei Mercedes: Valtteri Bottas musste seinen rauchenden Williams in der Loews-Kurve abstellen.

Bianchi im Fokus

In der 62. Runde leistete sich Gutierrez im Sauber einen typischen Monaco-Fehler. Er blieb in der Rascasse innen mit dem Hinterrad hängen und musste das Auto abstellen. Bitter für Sauber, denn der Mexikaner lag zu diesem Zeitpunkt auf der achten Position. Damit lag nun Jules Bianchi im Marussia in den Punkten! Das könnte der erste WM-Zähler für den russischen Rennstall werden!

Die Abstände in Runde 65: Rosberg 1,6 Sekunden vor Hamilton, 13,9 vor Ricciardo, 23,4 auf Alonso, 64,9 auf Hülkenberg, 65,6 auf Magnussen, 67,3 auf Button, 75,0 auf Räikkönen, 77,3 auf Massa und eine Runde Rückstand auf Position zehn.

Schreckmomente für Hamilton und Bianchi

In der 66. Runde wurde Hamilton plötzlich langsamer: "Ich sehe nicht richtig, ich habe etwas im linken Auge!". Bianchi erhielt unterdessen von der Rennleitung eine 5-Sekunden-Zeitstrafe aufgebrummt, die nach dem Rennen zur Rennzeit addiert wird. Damit würde er aktuell aus den Punkten rausfallen...

Zehn Runden vor Rennende stand Hülkenberg zunehmend unter Druck: Hinter ihm liefen Magnussen und Button auf. Ricciardo gab unterdessen Vollgas, denn er witterte seine Chance, an dem mit Augenproblemen kämpfenden Hamilton vorbeizukommen. In der 74. Runde eine Kollision in der Loews-Kurve: Kollision beim Überholmanöver Räikkönens an Magnussen! Die beiden konnten jedoch zurücksetzen und weiterfahren. Bianchi dadurch wieder in den Punkten auf Rang acht! Ricciardo hing unterdessen im Heck von Hamiltons Mercedes - doch an der Reihenfolge änderte sich nichts mehr!

Ausführlicher Rennbericht folgt an dieser Stelle in Kürze

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