Luca di Montezemolo will von Felipe Massas Ankündigung, Alonso nicht mehr helfen zu wollen, nichts wissen - Der Brasilianer erwartet 2014 einen Stallkrieg
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Seit Felipe Massa weiß, dass er bei Ferrari keine Zukunft hat, gelten für ihn andere Regeln: Laut eigenen Angaben will der Brasilianer im Saisonendspurt nicht mehr den Helfer für seinen Teamkollegen Fernando Alonso spielen, sondern nur noch auf sich selbst schauen. "Nein, ich mache das nicht mehr. Jetzt greife ich an", bestätigte er kürzlich gegenüber 'O Globo'. Kein Wunder, schließlich kämpft der langjährige Ferrari-Pilot um seine Karriere, möchte sich bei Lotus für die Nachfolge von Kimi Räikkönen empfehlen.
Davon will aber Ferrari-Boss Luca di Montezemolo nichts wissen. "Es heißt, er wird Fernando nicht helfen?", wundert er sich gegenüber der 'Gazzetta dello Sport'. "Ach bitte! Er wird das definitiv tun und uns dabei helfen, dass wir die Konstrukteurs-WM holen und Fernando die Fahrer WM gewinnt."
Warum Massa gehen musste
Der Italiener lässt eine Lobeshymne auf Massa folgen: "Er ist ein außergewöhnlicher Kerl und eine wunderbare Person. Das Team wird Alonso bis zum letzten Meter der Saison unterstützen, aber ich rechne auch damit, dass Massa ein großartiges Saisonende haben wird."
Warum er sich nun dennoch nach acht Jahren vom Mann aus Sao Paulo trennt? "Die Sache war klar", versucht sich Montezemolo in einer Erklärung. "Er benötigte Ergebnisse und wir auch. Er sorgte für einige, aber er was zu inkonstant, hatte ein paar gute Rennen, aber nicht auf einer regelmäßigen Basis. 2012 haben uns seine Punkte in der Konstrukteurs-WM gefehlt." Er glaubt, dass der Abschied von Ferrari auch für den 32-Jährigen eine Chance sein kann: "Der Tapetenwechsel wird ihm gut tun."
Massa rechnet 2014 bei Ferrari mit Krach
Massa selbst sieht die Entscheidung, seinen ehemaligen Teamkollegen Kimi Räikkönen zurückzuholen, kritisch. Er glaubt, dass dies die "Scuderia" destabilisieren wird: "Ich kenne Fernando und Kimi auf und neben der Strecke, und ich halte sie für exzellente Fahrer, aber ich fürchte, dass sie zusammenkrachen werden, wenn sie im gleichen Team fahren. Ich habe meinen Bossen geraten, diese Saison noch einmal so gut wie möglich durchzuatmen, denn nächstes Jahr wird das schwer sein."
Dabei kommt Massa mit beiden Piloten gut aus, wie er anmerkt: "Ich bin sicher, dass mich Fernando mag, das muss er. Wir haben eine gute Beziehung. Ich bin sicher, dass er mich als Freund sieht, das gilt auch umgekehrt. Kimi und ich sind auch gute Freunde - heut viel mehr als zu der Zeit, als wir Teamkollegen waren."