Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo steigt auf die Bremse: Nach den guten Zeiten der ersten Testwoche dürfe man den Blick fürs Wesentliche nicht verlieren.
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Felipe Massa und Fernando Alonso zierten an allen drei Testtagen dieser Woche in Valencia die Spitze der Zeitenliste. "Ich bin glücklich, dass unser Auto anscheinend gut geboren wurde", freute sich Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo. Als Favoriten sieht er sein Team deshalb aber noch lange nicht. "Es sind erst die Wintertests", betonte er. Noch liegen viele Probleme vor Ferrari, die man bei den ausstehenden Tests lösen müsse.
"Wir müssen mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben", so Montezemolo. "Wir wissen noch nicht, wie gut die anderen sein werden und wie viel Sprit sie an Bord hatten." Das ist in dieser Saisonvorbereitung besonders wichtig, weil das Tankverbot einen noch größeren Spielraum von fast leerem Tank bis 160 kg im Tank bietet.
Mercedes als Hauptgegner
"Die Ergebnisse von Alonso und Massa waren ein ermutigendes erstes Signal, aber es ist noch zu früh, um ein Urteil zu fällen", betonte der Italiener. Montezemolo sieht vorerst drei Rivalen für die Scuderia: "Ich glaube, Mercedes ist das Team, das wir schlagen müssen - also Ex-Brawn und Ex-Honda, irgendwie scheint jeder Teams zu kaufen, aber wir sind weiter der einzige echte Konstrukteur."
Er hat aber auch die Teams von Sebastian Vettel und Lewis Hamilton auf der Rechnung. "Es gibt noch Red Bull, wenn ich mir ansehe, welchen Vorteil sie Ende 2009 hatten, bin ich mir sicher, dass sie konkurrenzfähig sein werden. Und das gilt auch für McLaren."
Ferrari bringt deshalb schon beim zweiten Test in Jerez in der kommenden Woche neue mechanische Teile an die Strecke. Beim zweiten Test in Jerez eine Woche später soll es auch neue Aerodynamikteile geben. "Wir waren schnell, aber wir wissen nicht, wie schnell wir im Vergleich zu den anderen waren", sagte Technikchef Aldo Costa. Trotzdem ist Costa vorerst zufrieden: "Das Gute ist, dass alle Berechnungen und Entwicklungen gute Ergebnisse auf der Strecke gebracht haben."