Im russischen Regen sorgte der Japaner für einen heftigen Abflug und einen rampunierten Ferrari, nachdem er der Scuderia Honig ums Maul geschmiert hatte
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Kamui Kobayashi ist seit Saisonbeginn kein Formel-1-Einsatzpilot mehr. Sein Ruf als waghalsiger Crashpilot eilt ihm dennoch voraus - und das offenbar zurecht. Der Japaner, der für einen Showrun im Rahmen des Moscow-City-Racing-Events am Sonntag in einen Ferrari F60 aus dem Jahre 2009 kletterte, zerlegte auf regennasser Strecke den roten Renner aus Maranello in seine Einzelteile. Ausgangs einer Linkskurve auf dem engen Straßenkurs durch die russische Hauptstadt verlor er die Kontrolle.
Der Bolide krachte in eine gut gesicherte Absperrung. Klar, dass Ferrari an dem Vorfall wenig Gefallen gefunden haben dürfte. Zuvor hatte Kobayashi noch bekundet, wie wohl er sich in Moskau fühle: "Es ist das erste Mal, dass ich in der Stadt bin. Ich hatte Zeit mir, die Sehenswürdigkeiten anzusehen. Als Rennfahrer kommt man normalerweise an, fährt direkt an die Strecke und bekommt es nie auf die Reihe, etwas anderes zu unternehmen", so der ehemalige Sauber- und Toyota-Pilot, der mittlerweile in der GT-Klasse der Langstrecken-WM (WEC) unterwegs ist.
Kobayashi weiter: "Veranstaltungen wie diese erlauben es, näher an die Fans heranzukommen. Toll, dass ich dabei sein kann." Auch der Marke, die er in seinem Hauptjob vertritt und der er nun eine Menge Kleinholz beschert hat, spricht der Mann aus dem Land der aufgehenden Sonne ein Kompliment aus. "Einen Ferrari F458 Italia in der WEC zu fahren ist schon eine Ehre, aber die Scuderia hier zu repräsentieren wirklich etwas Besonderes." Kobayashi befindet sich in guter Gesellschaft: Auch Nick Heidfeld und Pastor Maldonado haben in der Vergangenheit ihre Autos bei Showevents rampuniert.