Mosley entschuldigt & klagt: Es tut mir sehr leid

, 05.02.2009

Wären die Bilder am Dienstag erschienen, man hätte sie für einen geschmacklosen Aprilscherz gehalten. Nun entschuldigte sich Max Mosley in einem Brief.

Am Sonntag enthüllte die britische Boulevardzeitung News of the World einen angeblichen "Sex-Skandal" rund um FIA-Präsident Max Mosley. Mit Bildern und einem angeblich fünf Stunden langen Video zeigte die Zeitung Mosley, wie ihn noch niemand gesehen hat oder sehen wollte. In einem Brief an alle Präsidenten der nationalen FIA-Clubs, alle Mitglieder des FIA-Senats, des World Motor Sport Council und des World Council for Mobility and the Automobile entschuldigte sich Mosley für die unangenehmen Schlagzeilen, welche der Fall der FIA bereitete und kündigte zugleich rechtliche Schritte gegen die News of the World an, die in sein Privatleben eingedrungen sei und persönliche Informationen veröffentlicht habe. Bereits seit Sonntag hat die Zeitung das gekürzte Video und die Bilder schrittweise von ihrer Internetseite nehmen müssen. Kopien schwirren aber noch immer durch das Internet, etwa bei youtube.

"Ich habe von einer hochrangigen Quelle, die der britischen Polizei und der Staatssicherheit nahe steht, erfahren, dass mein Privatleben in den letzten zwei Wochen einer verdeckten Untersuchung unterzogen wurde." Die Untersuchung sei von einer Gruppe durchgeführt worden, die sich auf solche Untersuchungen spezialisiert habe und deren Gründe und Kunden noch unbekannt seien. Ähnliche Informationen liegen Mosley aus Frankreich vor, auch wenn sie nicht ganz so fundiert sind.

"Leider kennen Sie nun das Ergebnis dieser verdeckten Untersuchung und es tut mir sehr leid, wenn dies Sie oder Ihren Club in Verlegenheit gebracht hat", schreibt Mosley weiter. "Abgesehen davon, dass eine britische Boulevardzeitung höchst private Aktivitäten veröffentlicht hat, was an sich schon sehr peinlich ist, schreibt sie auch, dass eine Art Nazi-Hintergrund vorgelegen haben soll. Das ist absolut falsch."

An einen Rücktritt als FIA-Präsident denkt Mosley nach der Affäre nicht. "Ich habe eine sehr große Anzahl an Sympathiebekundungen und Unterstützung von der FIA und der Motorsportcommunity erhalten. Sie alle sagen, dass mein Privatleben nichts mit meiner Arbeit zu tun habe und ich meine Rolle weiterhin ausüben solle. Dafür bin ich dankbar und mit Ihrer Unterstützung werde ich diesem Ratschlag folgen." Das Rennen in Bahrain wird Mosley aber wohl nicht besuchen. Bernie Ecclestone hatte ihm davon abgeraten. Zudem muss Mosley momentan das weitere Vorgehen mit seinen Anwälten abstimmen.

Es bleibt also dabei, was Mosley-Antagonist Paul Stoddart uns in Australien sagte: "Nur Mosley oder Gott entscheiden, ob er geht - aber leider niemand anderes." Anscheinend auch keine Geheimorganisationen oder peinliche Schmuddelskandale.

Am 24. Juli 2008 gewann Max Mosley den Prozess gegen die Zeitung "News of the World". Die Richter hielten in ihrem Urteil fest, dass die Privatsphäre durch die Berichterstattung nachhaltig verletzt wurde. Insbesondere die Behauptungen der Zeitung über "Bezüge zum Nationalsozialismus" erwiesen sich als unwahr.

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