Mosley macht wieder kehrt: Formel-1-Friede wackelt

, 27.06.2009

Max Mosley ist verärgert über Aussagen Luca di Montezemolos und der FOTA zur Einigung im Formel-1-Streit. In einem Brief drohte er mit Konsequenzen.

Nach den Vereinbarungen zwischen FIA und FOTA am Mittwoch in Paris schien wieder Frieden in der Formel 1 zu herrschen. Der hat anscheinend nicht lange gehalten, denn Max Mosley ist der Meinung, dass die Teams die Medien bezüglich der Einigung absichtlich in die Irre geführt haben und nannte Aussagen der FOTA zu den Übereinkünften falsch. In einem Brief an FOTA-Vorstand Luca di Montezemolo hat sich der FIA-Präsident darüber beschwert, wie die Teamvereinigung die Bedingungen der Vereinbarung präsentiert hat und war anscheinend so verbittert, dass er nicht wie geplant im Oktober auf eine Wiedewahl verzichten könnte, berichtet RaceFax.

"Aufgrund Ihres Versuchs und jenem der FOTA, die Medien bewusst in die Irre zu führen, sehe ich meine Optionen nun als offen an. Zumindest bis Oktober bin ich Präsident der FIA und habe volle Autorität in meinem Amt. Danach liegt es an den FIA-Mitgliedsvereinen, nicht Ihnen oder der FOA, die zukünftige Führung der FIA zu entscheiden", schrieb Mosley. Er beschwerte sich darüber, dass in dem Deal vom Mittwoch, der die Schwierigkeiten in der Formel 1 eigentlich beenden sollte, auch verankert war, dass beide Seiten ein positives und wahrheitsgemäßes Bild gegenüber den Medien präsentieren. Dem war laut Mosley nicht so.

Falsche Informationen

"Ich war erstaunt zu erfahren, dass die FOTA die Presse dahingehend informiert hat, dass Mr. [Michel] Boeri die Leitung der Formel 1 übernommen hat, da Sie wissen, dass das vollkommen unwahr ist; dass ich aus meinem Amt gedrängt wurde, auch falsch; und dass ich nach Oktober in der FIA keine Funktion mehr haben würde, was völliger Unsinn ist, alleine schon wegen der FIA-Statuten", meinte Mosley. Des weiteren echauffierte er sich darüber, dass er als Diktator bezeichnet wurde, was nach seiner Meinung vor allem die 26 Mitglieder des World Motor Sport Council beleidige, da die seit den 80ern alle Regeln und Abläufe in der Formel 1 beschlossen und besprochen haben. "Nicht zu vergessen die Vertreter der 122 FIA-Länder, die alles demokratisch unterstützt haben, was ich und der World Motor Sport Council in den vergangenen 18 Jahren getan haben."

Mosley machte deutlich, dass der Deal vom Mittwoch wieder null und nichtig wäre, sollte sich die FOTA nicht zu diesen Vorwürfen äußern. Der Brief des FIA-Präsidenten war bereits vor der FOTA-Pressekonferenz in Bologna am Donnerstag verfasst worden, auf der sich Mosley eine Entschuldigung versprochen hatte, die es aber nicht gab. "Wenn Sie wünschen, dass unsere Vereinbarung eine Überlebenschance hat, dann müssen Sie und die FOTA ihre Aussagen und Taten zurücknehmen. Sie müssen die falschen Aussagen richtigstellen, die gemacht wurden und sollen nicht weitere solcher Statements herausgeben. Sie selbst müssen eine passende Richtigstellung und Entschuldigung bei Ihrer Pressekonferenz heute [Donnerstag] Nachmittag herausgeben. Die Formel 1 wird von unserem 25-köpfigen Team geleitet, ohne jede Hilfe von mir oder eines Außenseiters. Es gab keinen Grund für mich, mich weiter in der Formel 1 zu engagieren, sobald wir eine Einigung hatten. Zudem hatte ich schon lange den Plan, mich im Oktober nicht wiederwählen zu lassen. Daher war es möglich, Ihnen gestern diese beiden Punkte zuzusichern."

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