Mosley: Sennas Tod hat Tausenden das Leben gerettet

, 26.04.2014

Der Ex-FIA-Präsident ist davon überzeugt, dass die Sicherheit auf den Straßen dieser Welt ohne den tragischen Tod Ayrton Sennas noch längst nicht so weit wäre

Am kommenden Donnerstag ist es 20 Jahre her, dass Ayrton Senna beim Großen Preis von San Marino tödlich verunglückte. Mit diesem traurigen Jubiläum sind automatisch aber auch schon 20 Jahre vergangen, in denen die Formel 1 keinen Todesfall mehr hinnehmen musste. Der Hauptgrund: Nach dem "schwarzen Wochenende" von Imola 1994 hat sich in Sachen Sicherheit vieles zum Positiven verändert. Ex-FIA-Präsident Max Mosley ist sich sicher, dass durch Sennas tragischen Tod in diesen 20 Jahren viele andere überlebten.

"Das Imola-Wochenende war der Auslöser für einen Wandel auf den Straßen, der buchstäblich und ohne jeden Zweifel zehntausende Menschenleben gerettet hat. Das ist die Wahrheit", meint Mosley gegenüber 'Reuters'. Damit spricht er die sich stetig verbessernden Sicherheitsstandards und Crashtests an, die seit 1994 auch für den Straßenverkehr entwickelt worden sind. "All das begann mit Ayrtons Unfall. Das ist für mich, wenn ich in ein paar Jahren im Rollstuhl sitze, die entscheidende Sache."

Nicht zuletzt Sid Watkins, von 1978 bis 2004 Chefarzt der Formel 1, setze sich mit potenziellen Verbesserungen der Sicherheit auseinander und setzte vieles um. "Die wirklich ernsthafte wissenschaftliche Arbeit von Sid wäre nie getan worden, denn ohne den Anstoß des Unfalls hätten wir auch kein Komitee dafür zusammengestellt", ist sich Mosley sicher. "Und selbst, wenn wir das getan hätten, hätte niemand davon Notiz genommen."

Aufgrund der weltweiten Bewunderung und Sympathie für Senna war die Sicherheit plötzlich ein Thema der Öffentlichkeit, wie es bis dato nie der Fall gewesen war. In jenen Jahren war eine derart sichere Formel 1, wie sie heute ist, allerdings noch eine Zukunftsvision: "Ich erinnere mich, wie ich damals von einer Zeit träumte, in der du einen Sport ausüben kannst, ohne dass er dich umbringt. Ein Risiko kann man auf sich nehmen, aber kein massives Risiko. Das war, als würdest du in Vietnam an der Front stehen oder so", erinnert sich der Brite.

Auch in der Formel 1 selbst wären die vergangenen 20 Jahre nicht ohne Todesopfer verstrichen, glaubt Mosley: "Mir fallen zwei, drei Unfälle ein, die mit Sicherheit schlecht ausgegangen wären, hätte es die Entwicklungen nach dem Senna-Unfall nicht gegeben. Erst dann hätte die ganze Sache allmählich Fahrt aufgenommen. Die Straßensicherheit, wie wir sie heute haben, wäre auch so gekommen, aber es hätte wahrscheinlich weitere 15 bis 20 Jahre gebraucht. In der Zwischenzeit wären tausende Menschen gestorben, aber sie leben heute noch. Und das zählt wirklich."

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