Mosleys Fünf-Jahres-Plan: Mit den FOM-Geldern auskommen

, 16.10.2008

Vor dem Treffen mit den Teamchefs in Genf sind die Dokumente nach außen gedrungen, in denen Max Mosley seine Sparpläne zusammengefasst hat.

Kommende Woche will Max Mosley mit den Teamchefs in Genf darüber konferieren, was er sich für Maßnahmen zur Senkung der Kosten vorstellt. Und da scheint er einige sehr radikale Ideen zu haben. Was er genau vorhat, soll in Dokumenten stehen, die die britische Times erhalten haben will. So will Mosley anscheinend tatsächlich die Einführung von Einheitsmotoren vorschlagen - und das bereits zu Beginn der Saison 2010. Diese Motoren sollen entweder von den Teams selbst gebaut werden oder von einem einzelnen Hersteller oder Vertragspartner. Der FIA-Präsident sieht in diesem Bereich enormes Einsparungspotential.

2013 soll sich dann beim Antriebsstrang noch mehr tun und neben einem System zur Rückgewinnung kinetischer Energie (KERS) auch noch Systeme zur Rückgewinnung von Hitze- und Auspuff-Energie kommen. Um weiter auf die Kostenbremse zu drücken, sollen auch am Chassis der Autos mehr Standardteile verwendet werden, darunter auch Standard-Radaufhängungen, -Räder und -Unterböden. Noch lassen die FIA und Mosley aber mit sich reden. So steht in den Dokumenten an die Teams: "Wir sind neuen Ideen gegenüber völlig offen. Die einzigen Voraussetzungen sind, dass die Kosten der Entwicklung, Wartung und Herstellung des Antriebsstranges um einiges kleiner müssen als aktuell und dass die Antriebsstränge den unabhängigen Teams zu minimalen Kosten zur Verfügung stehen."

Dort standardisieren, wo es der Fan nicht sieht

Die Maßnahmen sollen aber eben nicht nur den Antrieb des Autos umfassen und die FIA will in all jenen Bereichen über Standardteile nachdenken, die viel zu den Ausgaben beitragen, aber wenig bei der Show und dem öffentlichen Interesse der Formel 1 helfen. Damit sind die so genannten "unsichtbaren Bereiche" gemeint, die für den normalen Fan im Prinzip keinen Unterschied machen. Als Beispiel dafür wird immer gebracht, dass es kaum jemanden interessiert, wie ein Formel-1-Getriebe schaltet. Laut Mosleys Plädoyer in den Dokumenten soll der Sport dadurch wesentlich billiger werden, aber genauso aufregend bleiben. Nach Meinung des FIA-Präsidenten sollten aufgrund der Veränderungen die Teams in Zukunft mit Budgets operieren können, die sich durch die von der Formula One Management (FOM) ausgeschütteten Gelder abdecken lassen.

"Die FIA glaubt, die Kosten in der Formel 1 sind nicht aufrecht zu erhalten. Sogar vor den aktuellen globalen Finanzproblemen haben Teams viel mehr ausgegeben als sie einnahmen, wenn man Sponsoren- und FOM-Gelder zugrunde legt. Das Ergebnis davon ist, dass die unabhängigen Teams nun vom guten Willen reicher Leute abhängen, während die Hersteller-Teams von den großen Zahlungen ihrer Mutterfirmen leben", schrieb Mosley. Er sorgt sich vor allem darum, dass weitere finanzielle Engpässe dazu führen könnten, dass weitere Teams aussteigen, wobei momentan bereits zwei Mannschaften zu wenig in der Formel 1 mitmischen, nachdem Prodrive nicht eingestiegen ist und Super Aguri schließen musste. Sollten noch weitere Teams aussteigen müssen, wäre nach Mosleys Meinung das Feld unakzeptabel klein. "Die Ansicht der FIA ist, dass die Formel 1 nur dann gesund ist, wenn ein Team mit einem Budget mithalten kann, dass sehr nahe dem ist, was es von der FOM bekommt."

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