Motoren für 2014 noch ein großes Mysterium

, 28.08.2013

Welcher Motorenhersteller im nächsten Jahr die Nase vorn haben wird, ist noch nicht abzusehen - eine große Herausforderung werden die Aggregate aber in jedem Fall

So richtig scheint noch niemand Bescheid zu wissen über die neuen Motoren, die zur kommenden Saison 2014 in der Formel 1 Einzug halten werden. Wie lang halten die Aggregate? Wie verhalten sie sich und welcher Hersteller wird das stärkste Paket liefern? In letzterer Frage sprechen Gerüchte und Spekulationen Mercedes diese Vorreiterrolle zu. Ob da wirklich etwas dran ist, weiß jedoch keiner so recht: "So sagen die meisten Leute hier", bestätigt Sauber-Pilot Nico Hülkenberg: "Das wird sich alles zeigen. Ich weiß es nicht, keine Ahnung."

Auch McLaren-Fahrer Jenson Button, der noch ein Jahr mit dem neuen Benz-Motor fahren wird, kann die Lage bisher nicht einschätzen: "Nun, ich weiß es nicht. Keine Ahnung, wer wie dastehen wird. Es gibt so viele Gerüchte." Diese driften indes soweit auseinander, dass es selbst für die Fahrer schwierig wird, die Lage richtig einzuordnen: "Manche Motoren sollen vier Rennen hintereinander bei Vollgas aushalten. Andere Motoren sollen es nicht bis zur Zielflagge schaffen, wenn man nicht ständig Tempo rausnimmt. Es gibt so viele Gerüchte und niemand weiß, ob es stimmt oder falsch ist", so Button.

Stattdessen kritisiert der Brite, dass die Fahrer bislang weitestgehend im Dunkeln tappen, anstatt sich eine eigene Meinung bilden zu können: "Um ehrlich zu sein: Ich denke nicht, dass man uns allzu viele Informationen an die Hand gibt." Trotzdem kann er es kaum erwarten, den neuen Motor kennenzulernen: "Ich freue mich schon jetzt auf die Wintertests und auf diese Herausforderung sowie die Arbeit mit meinen Ingenieuren."

Enge Zusammenarbeit wird wichtig sein

Button weiß bereits, worauf es dann ankommen wird: "In einem solchen Fall brauchst du eine gute Beziehung zu deinen Kollegen und den Personen, mit denen du am engsten zusammenarbeitest. Außerdem brauchst du ein gutes Verständnis davon, wo du hin willst, und wie du dieses Ziel erreichen kannst." Eine besondere Herausforderung wird in den Augen des 33-Jährigen der "sehr komplizierte Antriebsstrang". Trotzdem werde es sicher interessant: "Der Schlüssel zum Erfolg wird sein, dass du als Fahrer verstehen musst, wie dieses System funktioniert. Es wird recht ungewöhnlich", prophezeit Button.

Sein Teamchef Martin Whitmarsh kritisiert die Antriebsstränge: "Sie sind vielleicht zu teuer in der Entwicklung und beim Einsatz. Für die meisten Teams wird der neue Antriebsstrang eine zusätzliche Belastung darstellen. Vor allem für die Rennställe, die eh schon finanziell zu kämpfen haben." Das Timing für die Einführung sei demnach nicht optimal, so Whitmarsh. Umso mehr freut er sich über den Motorendeal mit Honda ab 2015, durch den McLaren den hohen Kosten aus dem Weg gehen kann. "Wir stehen also gut da. Das gilt auch für ein oder zwei andere Teams."

Neue Motoren der richtige Schritt

Generell ist die Einführung der neuen V6-Turbo-Aggregate für Whitmarsh aber der richtige Schritt: "An einem gewissen Punkt muss man die Relevanz in Frage stellen. Diese neuen Technologien sind für die Automobilindustrie absolut wesentlich. Die Formel 1 muss relevant werden für die Welt, dieser Schritt ist also absolut richtig." Darüber hinaus werde es sicher sehr interessant für alle Beteiligten und die Zuschauer, ist sich der McLaren-Teamchef sicher.

Verständnis für den Unmut vieler Fans hat der Brite dennoch: "Die jahrelangen Fans dieser Meisterschaft lieben herkömmliche und hochdrehende Benzinmotoren. Diese Triebwerke sind spektakulär und hören sich auch unheimlich gut an. So etwas siehst und hörst du nirgendwo sonst auf der Welt." Trotzdem stimme die generelle Richtung der aktuellen Entwicklung, wenngleich man die neuen Motoren auch besser hätte vermarkten können: "Wahrscheinlich haben wir Fehler dabei gemacht, sie in die Formel 1 zu bringen."

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