Nicht Audi-Sportchef Dieter Gass, sondern Lambiorghini-Boss Stefano Domenicali wird im Auftrag des Volkswagen-Konzerns am Freitag in Paris mit am Tisch sitzen
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Bei einem Meeting in Paris sollen am Freitag die Pläne für ein neues Antriebsreglement ab der Formel-1-Saison 2021 konkretisiert werden. Am Tisch der FIA werden neben den aktuell involvierten Herstellern Ferrari, Mercedes, Renault und Honda auch Vertreter von Automobilwerken sitzen, die derzeit nicht in der Grand-Prix-Szene aktiv sind. Dabei geht es nicht zwangsläufig um einen möglichen Einstieg 2021.
Im Falle des Volkswagen-Konzerns ist die Situation keinesfalls so. Der Wolfsburger Gigant hat mitsamt aller Marken derzeit andere Sorgen als ein mögliches Formel-1-Programm. Die "außergwöhnlichen Belastungen durch die Dieselthematik" - diese Formulierung nutzt das Unternehmen konsequent und umschifft damit das Wort "Abgasskandal" - lasten zu schwer. Ein teures Engagement in der Formel 1 wäre gegenüber Aktionären und Betriebsräten kaum zu rechtfertigen.
Dennoch hält sich der Konzern konsequent über die Entwicklungen in der Königsklasse auf dem Laufenden. Der Grund: Man möchte wichtige Trends nicht verpassen und mitreden dürfen, sollten sich die Gespräche doch noch einmal in Richtung "Weltmotor" entwickeln. Anstatt Audi-Sportchef Dieter Gass, der das kommende Wochenende bei der Formel E in Mexiko verbringen wird, soll Lamborghini-Chef Stefano Domenicali nach Informationen von 'Motorsport-Total.com' als Zuhörer in Paris präsent sein.
Der ehemalige Ferrari-Teamchef habe die meiste Erfahrung mit den Mechanismen der Formel 1, heißt es. Domenicali soll die Tendenzen mitnehmen und an die entsprechenden Stellen im Konzern berichten. Der Italiener war im Herbst 2014 zu Audi gewechselt, um dort eine Machbarkeitsstudie zum Thema Formel-1-Einstieg zu realisieren. Man entscheid sich schließlich gegen einen solchen Schritt und machte Domenicali Anfang 2016 schließlich zum neuen Boss der Audi-Tochter Lamborghini.