"Multi 21": Auch Webber litt unter Spritproblemen

, 05.04.2013

Nicht nur bei Mercedes, sondern auch bei Red Bull waren Spritprobleme der Auslöser für die Teamorder - Das Wetter hatte die beiden Topteams völlig überrascht

Die speziellen Bedingungen beim Grand Prix von Malaysia sorgten an den Kommandoständen für rauchende Köpfe. Das kommt nun zunehmend ans Tageslicht. Laut Informationen von 'auto motor und sport' soll nämlich nicht nur Mercedes die Stallorder wegen Spritproblemen ausgegeben haben, sondern auch das Weltmeisterteam Red Bull.

Das klingt nachvollziehbar, denn Mark Webber fuhr den Großteil des Rennens an der Spitze des Feldes und konnte daher keinen Windschatten nutzen. Da die Spitzengruppe stets eng beisammen lag, konnte der "Aussie" das Tempo auch nicht drosseln. Und als er es einmal für einen Moment etwas langsamer angehen ließ, machte Teamkollege Sebastian Vettel mit seinem umstrittenen Funkspruch sofort Druck: "Mark ist zu langsam. Schafft ihn mir aus dem Weg."

"Multi 21": Spritproblem war Auslöser

Um zu verhindern, dass Webber tatsächlich der Sprit ausgeht, entschieden sich Teamchef Christian Horner & Co. nach Webbers letztem Boxenstopp für den Code "Multi 21", der die Piloten dazu auffordert, dass das Auto mit der Nummer 2 vor dem Auto mit der Nummer 1 ins Ziel kommt. Vettel hielt sich bekanntlich nicht an diese Teamentscheidung und kämpfte Webber nieder, der seine Motoreinstellung längst auf einen spritsparenden Modus umgestellt hatte.

Derzeit ist unklar, ob der nach seinem Manöver vielkritisierte Vettel über die Hintergründe der Teamentscheidung - es war ein Duell mit ungleichen Waffen - Bescheid wusste. Der Heppenheimer fühlte sich in der Hitze des Gefechtes vermutlich ungerecht behandelt, weil er beim Qualifying extra einen frischen Reifensatz für das Rennen aufbewahrt hatte und dadurch in Q1 und Q2 ein Risiko einging, das später durch die Teamstrategie nicht belohnt wurde.

Der Grund für die Spritprobleme

Bleibt die Frage, warum sich die Teams ausgerechnet in Sepang so deutlich bei der Spritmenge verschätzt haben. Die Ursache liegt darin, dass die Strecke in der Anfangsphase feucht war und die Teams zum Zeitpunkt des Auftankens mit mehr Regen gerechnet hatten - und bei nasser Piste ist der Spritverbrauch durch das niedrigere Tempo niedriger.

Doch dann kam es anders: Der Asphalt trocknete rasch ab, und das Tempo an der Spitze war durch die geringen Abstände der Top 4 unerwartet hoch - man jagte sich also gegenseitig beinahe ins Verderben. Warum man beim Sprit nicht etwas großzügiger kalkulierte? Ausgerechnet der Sepang International Circuit ist aufgrund des rauen Asphalts und der hohen Temperaturen eine besonders reifenmordende Strecke. Und jedes Gramm Sprit erhöht die Belastung der sensiblen Pirelli-Pneus.

Jetzt kommentieren
Jetzt bewerten

Zum Bewerten musst Du registriert und eingeloggt sein.

Weitere Formel 1-News

Es geht doch: Mercedes weiß, wie das Jubeln nach einem Sieg funktioniert

Mercedes reist mit guten Erinnerungen nach China

Wenn es einen Grand Prix gibt, zu dem Mercedes in diesem Jahr mit guten Erinnerungen reist, dann ist es das Rennen in Schanghai. Außerhalb der chinesischen Metropole gewann Nico Rosberg im vergangenen …

Stewart sieht Hamilton bei Mercedes klar auf der Überholspur

Stewart: Mercedes setzt voll auf titelfähigen Hamilton

Mercedes scheint dieses Jahr mehr Potenzial zu haben als im Vorjahr. Die "Silberpfeile" setzten Red Bull in Sepang das ganz Rennen lang unter Druck - die hervorragende Optik wurde aber durch Fernando Alonsos …

Vorteil, Bernie: Das Herrentennis hätte Ecclestone gründlich revolutioniert

Ecclestone liebäugelte mit Rolle als Tennis-Zampano

Bernie Ecclestone ist ein umtriebiger Geschäftsmann, als Formel-1-Boss omnipräsent und besitzt Einfluss in den höchsten Kreisen von Sport und Politik. Dass seine Verbindungen aber soweit …

Beitske Visser verstärkt ab 2013 den Red-Bull-Nachwuchskader

Visser erste Pilotin in Red Bulls Nachwuchsschmiede

Es war stets Bernie Ecclestones Wunsch, eine erfolgreiche Rennfahrerin in der "Königsklasse" des Motorsports zu haben. Und tatsächlich scheint sich die Formel 1 - jahrzehntelang eine …

Die Realität verwischt die perfekten McLaren-Daten aus dem Windkanal

McLaren: Perfektes "Laborauto" scheitert in freier Wildbahn

"McLaren wird zurückkommen", ist sich Red Bulls Motorsportkonsulent Helmut Marko sicher. Bleibt nur die Frage, wann dies geschehen wird. Die Mannschaft aus Woking gilt als eines der besten …

Speed Heads - Sportwagen- und Auto-Magazin

Das Auto und Sportwagen Magazin mit täglich aktualisierten Auto News, Motorsport News, Auto Tests, Sportwagen Berichten und der streng geheimen Auto Zukunft. Speed Heads ist die Community für echte Auto-Fans und informiert im Sportwagen Magazin über Neuigkeiten aus der Welt der schnellen Autos.

  • emotiondrive Logo
  • World Car Awards Logo
  • Motorsport Total Logo