Esteban Ocon hat Toto Wolff beim Team-Zoff mit Sergio Perez um Rat gebeten - Der Franzose lernte dabei aus der Fehde zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg
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Esteban Ocon hat zugegeben, beim teaminternen Streit mit Sergio Perez Mercedes-Chef Toto Wolff um Rat gebeten zu haben. Nach dem Rennen im belgischen Spa rief der junge Force-India-Pilot bei Wolff an, um sich Tipps für den Umgang mit Perez zu holen. Als Vorbild für die Lösung der Probleme diente dabei wohl die Erfahrung, die Mercedes bei den teaminternen Querelen um Lewis Hamilton und Nico Rosberg gesammelt hatte.
"Das war die erste Frage an ihn", kommentiert Ocon das Telefonat mit seinem Mentor. "Ich wollte wissen, wie das zwischen Lewis und Nico damals gehandhabt wurde." Der Mercedes-Junior wollte sich nach zahlreichen Zwischenfällen auch eine externe Meinung einholen.
Wie bei Mercedes war in Spa die Situation zwischen den Teamkollegen eskaliert. Perez hatte Ocon bei der Anfahrt auf die Eau Rouge zweimal in die Mauer gedrückt. Ocon hatte Perez damals eines Mordversuchs bezichtigt.
"Natürlich habe ich nach Rat gefragt. Mercedes war für mich da. Damit hatte ich dann ihre Sichtweise und den Standpunkt von Force India", sagt er mit Blick auf die Kontroverse. "Es ist immer gut, unterschiedliche Sichtweisen zu bekommen." Besonders wertvoll sei dabei aber die Meinung der Stuttgarter gewesen, gibt Ocon zu.
"Sie sind Weltmeister und wissen, wovon sie reden", lobt er die Hilfe von Mercedes. Genaueres zur Hilfestellung möchte er allerdings nicht verraten. "Ich kann leider nicht ins Detail gehen", wiegelt er mögliche Nachfragen bereits vorher ab. "Aber es waren gute Tipps."
Perez und er selbst hätten dadurch die Konflikte lösen und wieder gut zusammenarbeiten können, so Ocon. "Es ist wichtig, dass wir uns gegenseitig respektieren. Auch für das Team, denn wir brauchen dort eine gute Atmosphäre", ist sich Ocon der Verantwortung bewusst.
Seine eigene Leistung über die Saison hinweg bewertet er dabei positiv. Besonders nach der Sommerpause trumpfte der Nachwuchspilot von Mercedes auf. Diesen Erfolgslauf führt er besonders auf seine Einsätze im Vorjahr zurück.
"Das kommt von der Erfahrung, die ich mit Manor sammeln konnte", kennt er die Gründe für die starken Platzierungen bei den Überseerennen. Von den jüngsten Äußerungen seines Teamkollegen lässt er sich dabei nicht irritieren. Deshalb gibt er als Ziel für 2018 auch aus, Perez schlagen zu wollen: "Ich will schneller sein als er. Ich will vor ihm stehen, aber er ist ein sehr schneller Fahrer."