Nach Monaco-Unfall: Toto Wolff nimmt Hamilton in Schutz

, 14.11.2015

Toto Wolff glaubt, dass Lewis Hamiltons Lebensstil positiv für die Marke Mercedes-Benz ist, und verteidigt seinen Fahrer nach dem Unfall in Monaco

Der Unfall von Lewis Hamilton mit seinem zwei Millionen Euro teuren Pagani Zonda am Dienstagmorgen um 3:28 Uhr in Monaco, bei dem er laut Behördenauskunft zum 'Telegraph' gleich drei andere Autos touchiert haben soll, aber nicht alkoholisiert war, ist im Fahrerlager in Sao Paulo weiterhin ein großes Thema - aber eher für die skeptischen Journalisten und weniger für die Mercedes-Teamführung. Die steht nämlich voll hinter dem Weltmeister.

"Er ist der Weltmeister, er hat Rennen gewonnen", nimmt Sportchef Toto Wolff Hamilton in einem Interview mit der 'Sun' in Schutz. "Es war eine der dominantesten Saisons, die wir je gesehen haben. Er hat das alles geschafft. Lassen wir ihn das doch genießen! Für mich und das Team ist eine Sache fundamental, nämlich dass die Fahrer ihre Leistung bringen. Solange sie Ergebnisse liefern, haben wir mit der Situation kein Problem."

Hamilton hatte nach seinem zweiten Platz in Mexiko-Stadt einen Partymarathon für seine Übermüdung verantwortlich gemacht. Diese habe dann zum Unfall und zu einer Fiebererkrankung geführt. Beobachter lässt das an seiner professionellen Einstellung zweifeln, aber Wolff winkt ab: "Wenn der Titel nicht schon entschieden wäre, dann würde er nicht um 3:00 Uhr morgens noch unterwegs sein. Dann wäre es mit Sicherheit eine andere Situation."

"Im Moment ist Lewis der beste Fahrer im Paddock. Und er ist nicht nur der beste Fahrer, weil er am meisten Talent hat, sondern weil er auch genau weiß, was gut für ihn ist und was nicht", verteidigt Wolff auch den selbsternannten "Rock'n'Roll-Lifestyle" seines 30-jährigen Schützlings. Aber er räumt ein: "Manchmal muss man das Limit strapazieren. Vielleicht sind wir jetzt an einem Punkt, wo er sich in gewisser Hinsicht neu kalibrieren muss."

"Die Formel 1 braucht Charaktere. Lewis ist ein Rockstar-Rennfahrer, der nicht nur im Auto abliefert, sondern auch für die Marke, mit seinem Leben abseits der Rennstrecke", erklärt Wolff. "Dieses Leben wird sicher kontrovers betrachtet, aber es macht ihn auch zu einer Persönlichkeit mit Ecken und Kanten." Und weiter: "Wenn jemand perfekt ist, sehr corporate, poliert und ohne Kanten, dann wird seine Persönlichkeit nicht so groß sein, und das ist weniger gut für die Marke."

Aber, wie es schon immer mit großen Rennfahrern und großen Persönlichkeiten war: "Es gibt Menschen, die dich lieben, und es gibt Menschen, die dich hassen." Man denke nur an Michael Schumacher oder Ayrton Senna. Aber "Everybody's Darling" zu sein, ist nicht Wolffs Vorgabe für Hamilton: "Das ist sekundär für mich. Das Hauptziel ist, im Rennauto Leistung zu liefern. Das tut er. Und darum steht er dort, wo er eben steht."

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