Nach dem umstrittenen Urteil gegen Max Verstappen sah sich Rennkommissar Mika Salo mit Morddrohungen konfrontiert: Wieso er die Entscheidung weiter verteidigt
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Ex-Formel-1-Pilot Mika Salo, der als einer der Rennkommissare in Austin für die umstrittene Strafe gegen Max Verstappen verantwortlich zeichnete, erhielt nach dem Rennen Mordrohungen. "Sie kamen hauptsächlich aus den Niederlanden", bestätigte der Finne. Doch nicht nur das: Auch sein Eintrag im Online-Lexikon Wikipedia wurde umgeschrieben.
"Das war ja noch ein lustiger Scherz, aber Drohungen gegen mich und andere Rennkommissare sollten nicht toleriert werden", zieht Salo gegenüber 'SuomiF1' eine klare Trennlinie. Unmittelbar nach dem Rennen, bei dem Verstappen in der letzten Runde in einem umjubelten Manöver neben der Strecke an Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen vorbeigegangen war, wurde der Wikipedia-Eintrag verändert.
Dort stand plötzlich, Salo sei "als unabhängiger Rennkommissar von Ferrari bezahlt worden, damit Ferrari wieder Weltmeister wird". Außerdem habe er der Scuderia "geholfen, indem er unangemessene Strafen erteilte". Das hätte die niederländischen Fans "verletzt" dafür gesorgt, dass sie "wie Kinder weinten". Inzwischen wurde die ursprüngliche Version des Texts über Salo, der 1999 als Ersatz für Michael Schumacher für die Roten aus Maranello antrat und auch einige Langstreckenrennen für die Scuderia bestritten hat, wieder hergestellt.
Die Strafe hatte nicht nur bei Verstappens Anhängern für Unmut gesorgt, sondern auch beim 20-Jährigen selbst - und in dessen Umfeld. Während Vater und Manager Jos Verstappen nach dem Rennen den Automobilweltverband FIA via Twitter als "Ferrari International Assistence" bezeichnete, schimpfte der Red-Bull-Pilot über Salos Kollegen, Rennkommissar Garry Connelly, und bezeichnete diesen vor niederländischen Journalisten als "mongoloid".
Obwohl Fluchworte in der niederländischen Sprache gängiger sind als im deutschen Sprachraum, sorgte Verstappens diskriminierende Äußerung auch in seiner Heimat für Aufruhr. Trotz der Anfeindungen verteidigt Salo übrigens weiterhin die Entscheidung der Rennkommissare.
"Es war eine Strafe, aber Regeln sind nun mal Regeln", meint er. "Sie besagen ganz klar, dass es eine Strafe gibt, wenn ein Fahrer von einer Abkürzung profitiert. Max war nach der Kurve dadurch vor dem Ferrari, daher ist die Angelegenheit klar." Kritisiert wurde die Entscheidung aber vor allem, weil während des gesamten Rennens Verstöße gegen die Tracklimits nicht geahndet wurden und viele Fahrer die asphaltierten Auslaufzonen nutzten, um dadurch im Zweikampf einen Vorteil zu haben.