Neale: McLaren ist wieder zurück im Rennen

, 29.08.2012

McLaren-Geschäftsführer Jonathan Neale erklärt, wie sein Team wieder in die Siegerstraße zurückfand und warum Boxenstopps nicht nur schnell sein müssen

Während sich viele Formel-1-Teams über die Sommerpause gefreut haben, hätte McLaren gegen eine Fortsetzung des Rennbetriebs sicherlich nichts einzuwenden gehabt. Das Team war in Ungarn glänzend aufgelegt, Lewis Hamilton dominierte das Wochenende und gewann das Rennen. "Das letzte Rennen war ein wirklich Gutes", meint auch Geschäftsführer Jonathan Neale. "Unsere 150. Pole-Position, worauf wir sehr stolz sind. Lewis hat eine sehr starke Pace gezeigt. Die Upgrades in Deutschland und Ungarn haben uns auf jeden Fall leistungsfähiger gemacht."

Dies zeigte sich auch an der Leistung von Jenson Button, der seine Schwäche im Qualifying überwunden hat. "Es hat mich auch gefreut, Jenson im Qualifying auf Platz vier zu sehen", so Neale, der draus folgert: "Wir dürfen also davon ausgehen, dass wir Fortschritte gemacht haben." Allerdings war der Sieg von Hamilton in Ungarn alles andere als überlegen, Lotus-Pilot Kimi Räikkönen war dem Briten in der zweiten Rennhälfte dicht auf den Fersen. "Es war ein sehr enges Rennen", so Neale, der glaubt: "So wird es wahrscheinlich auch in den nächsten Rennen sein. Diese Saison wird für alle lang und anstrengend werden."

Beim Rückblick auf die erste Saisonhälfte gibt der Geschäftsführer zu, dass McLaren zwischenzeitlich den Anschluss ein wenig verloren hatte. "Rund um Ostern hatten uns unsere Konkurrenten bei der Weiterentwicklung überholt, aber im Juni haben wir zurückgeschlagen und im Juli sah man dann die Auswirkungen." Aufgrund des sehr ausgeglichenen Feldes verschiebt sich das Kräfteverhältnis jedoch von Rennen zu Rennen.

Neale rechnet weiterhin mit engen Rennen

"Da die ersten zehn Autos nur durch ein oder zwei Zehntelsekunden pro Runde voneinander getrennt sind, ist der Unterschied sehr gering. Für die Fans und Zuschauer ist es spannend, dass verschiedene Fahrer Teams Rennen gewinnen", sagt Neale, der nicht damit rechnet, dass sich daran in den verbleibenden neun Rennen etwas ändern wird: "Das wird auch weiterhin der Fall sein."

Nachdem es bei den Boxenstopps zu Beginn der Saison das ein oder andere Problem gab, hat McLaren diese Schwachstelle behoben - sehr zur Freude des Geschäftsführers: "Ich bin sehr zufrieden, wie das Rennteam die Boxenstopps in den Griff bekommen hat", so Neale. In Hockenheim stellte das Team beim Stopp von Button mit einer Zeit von 2,31 Sekunden sogar einen neuen Weltrekord auf.

Doch Schnelligkeit alleine ist für Neale nicht entscheidend: "Es ist zwar schön, dass wir schnelle Boxenstopps machen, aber wichtiger ist die Konstanz. Es nutzt nichts, wenn der schnellste Boxenstopp 2,31 Sekunden, andere dann aber sechs, sieben oder acht Sekunden dauern", erklärt der Brite. Doch auch mit diesem Aspekt ist er mittlerweile zufrieden: "Die Konstanz in diesem Bereich gefällt mir sehr."

Wie die meisten anderen im Formel-1-Business ist auch Neale froh darüber, dass nach fünf Wochen Pause nun der "Ernst des Lebens" wider losgeht: "Natürlich freue ich mich, dass die Rennen wieder losgehen, das bringt wieder Leben in das Geschäft. Wegen der Rennen tun wir all das, und es war eine lange Pause. Es folgen nun einige faszinierende Schauplätze, tolle Strecken und am Ende des Jahres ein neues Rennen in den USA."

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