Neue Situation für Vettel: Leadership gefragt

, 04.04.2014

Sebastian Vettel krämpelt die Ärmel hoch und packt an, um Red Bull aus der Krise zu führen, mit dem Schlagwort "Leadership" kann er aber trotzdem nichts anfangen

Nach vier WM-Titeln hintereinander, von dem ihm - zumindest von außen betrachtet - mindestens zwei relativ leicht von der Hand gegangen sind, befindet sich Sebastian Vettel derzeit in der Situation, kein aus eigener Kraft siegfähiges Auto zur Verfügung zu haben. Der 26-Jährige hat bei Red Bull mit Daniel Ricciardo noch dazu einen noch relativ unerfahrenen Teamkollegen, sodass erstmals in seiner Karriere in einer sportlichen Krisensituation die Hauptlast auf seinen Schultern liegt.

Aus Sicht vieler Beobachter ist dies für Vettel die große Chance, genau jene Leadership-Qualitäten unter Beweis zu stellen, die man Michael Schumacher im Aufbau vor der großen Ferrari-Erfolgsära nachgesagt hat. Und tatsächlich soll der viermalige Champion schon nach dem katastrophalen Testauftakt im Winter in Jerez intern laut geworden sein. Dieser angebliche Wutausbruch wurde damals zwar von Teamchef Christian Horner als "Blödsinn" dementiert, klar ist jedoch, dass in der aktuellen Situation nicht nur Vettels Fahrtalent, sondern auch seine Führungskraft gefragt ist.

Von 'Motorsport-Total.com' in diesem Zusammenhang mit dem Schlagwort "Leadership" konfrontiert, relativiert er jedoch: "Ich bin keiner, der sich mit so großen Schlagwörtern auseinandersetzt, sondern eher der Überzeugung, dass man anpacken sollte, wenn es was zu tun gibt, ohne sich groß darüber Gedanken zu machen, welchen Ausdruck man dafür verwenden könnte. Ich denke da eher praktisch und schaue nach vorne", winkt Vettel ab.

"Das ganze Team ist im Moment extrem motiviert. Wenn man sich anschaut, wie viel Arbeit in den Knochen der Mechaniker steckt, wie viel in den letzten Monaten die Köpfe der Ingenieure geraucht haben, dann ist es für uns sehr erfreulich, dass wir da sind, wo wir nach den ersten zwei Rennen stehen", sagt er nach dem dritten Platz beim Grand Prix von Malaysia, mit dem nach dem verpatzten Winter kaum jemand so früh gerechnet hätte. Aber: "Wir wollen natürlich mehr. Es kommt auf jeden Einzelnen an. Auch auf mich."

Dass die aktuelle Situation nach vier verhältnismäßig einfacheren Jahren neu für ihn sei, will Vettel aber so nicht stehen lassen: "Dass es so leicht war, ist die Wahrnehmung von außen." Und zwar eine, die man nicht nur als Kompliment auffassen könne, grinst der bisherige Dominator dieses Formel-1-Jahrzehnts: "Ich habe mich schon sehr bemüht und angestrengt, damit es vielleicht so leicht ausgesehen hat. Man selbst steckt da einfach besser drin und weiß, wie viel es braucht."

Für Vettel gibt es daher nur eine Herangehensweise: Ärmel hochkrempeln und selbst anpacken. "Wenn es mehr zu tun gibt, braucht es einen ein bisschen mehr, und im Moment gibt es für jeden Einzelnen von uns sehr, sehr viel zu tun", sagt er und ergänzt: "Trotzdem muss man nach wie vor für sich den Punkt abwägen, wo es dann irgendwann mal genug ist, und letzten Endes schauen, dass man am nächsten Tag wieder erholt und ausgeruht ins Auto steigt, um wieder 100 Prozent geben zu können."

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