Warum ausgerechnet zum 50-Jahr-Jubiläum der ersten Champagnerdusche im Motorsport ab dem Monaco-Wochenende kein Champagner mehr verspritzt wird
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Ausgerechnet beim Grand Prix von Monaco endet eine jahrzehntelange Formel-1-Tradition: Nach der Siegerehrung wird die Aufforderung "Champaaaaagne" ausbleiben und die Piloten werden einander nicht mit dem berühmten Schaumwein aus Frankreich begießen. Doch was sind die Gründe für die Änderung?
Bereits im Vorjahr hatte sich Champagnerhersteller Mumm als Formel-1-Sponsor zurückgezogen. Deshalb sprang Chandon diese Saison ein, doch nun hat sich Bernie Ecclestone mit einem Sekthersteller auf ein Sponsoring geeinigt. Der Name Champagner darf aber bekanntermaßen nur für Schaumwein verwendet werden, der auch tatsächlich aus der französischen Champagne kommt. Die Region hat sich die Rechte auf diese Bezeichnung gesichert.
Wie bei den Rennen in Bahrain und Abu Dhabi, wo aus religiösen Gründen stets Rosenwasser zum Einsatz kommt, wird die traditionelle Dusche nun mit dem Wort "Celebration" eingeleitet. Doch warum hat man keinen Champagner-Sponsor mehr gefunden? Chandon hat sich schon um die Jahrtausendwende entschlossen, nicht mehr den gesamten Grand-Prix-Sport zu sponsern. Nun ist man als McLaren-Sponsor in die Formel 1 zurückgekehrt.
Und Nachfolger Mumm wechselte Ende 2015 zur Formel E. Der Grund? "Wir haben Formula One Management ein Angebot unterbreitet und haben erst sehr spät eine Reaktion erhalten", erklärt Firmenchef Louis de Fautereau gegenüber 'Reuters'. "Deswegen haben wir uns entschieden, unseren Fokus auf die Formel E und deren innovativen Aspekt zu legen."
Das Champagner-Ende in der Formel 1 kommt kurioserweise ausgerechnet zum 50-Jahr-Jubiläums der ersten Champagnerdusche im Motorsport. Der Hintergrund: 1966 erhielt Jo Siffert als Sieger der 24 Stunden von Le Mans eine Flasche Champagner, deren Korken sich wegen der Sonneneinstrahlung von selbst löste. Der Schweizer reagierte prompt und spritzte den Schaumwein in die jubelnde Menge. Im Jahr darauf macht es ihm der US-Amerikaner Dan Gurney nach - eine Tradition war damit geboren.