Neuer Red Bull vorgestellt: Ein Kind der neuen Regeln

, 10.02.2009

In Jerez testet Red Bull zum ersten Mal das neue Auto. Der RB5 soll an die Erfolge seines Artverwandten STR3 anschließen, der gewann immerhin ein Rennen.

Normalerweise steht der Name Red Bull nicht gerade für unspektakulär. Doch beim Rollout des neuen Autos für die Saison 2009, des RB5, wählte das Team einen ähnlich unspektakulären Auftritt wie alle anderen: in Jerez absolvierte Sebastian Vettel die ersten Runden mit dem Auto. Das einzig spektakuläre waren die in Comicform verfassten Pressemappen zum neuen Auto.

Dieses ähnelt in seinem Aussehen etwas dem neuen Ferrari. So weist der RB5 eine schmale Nase, keine Flosse auf der Motorabdeckung und in die Seitenflügel integrierte Rückspiegel auf. "Die neuen Regeln für das Bodywork und die Flügel bedeuten, dass die Autos ganz anders aussehen", sagt Technikdirektor Geoff Willis. "Aber daran werden wir uns bald gewöhnen. Es wird auch eine große Herausforderung, diese neuen Konzepte zu verstehen und zu optimieren."

Für den RB5 begannen Adrian Newey und sein Team mit einem weißen Blatt Papier, nur einige Getriebeinnereien wurden vom Vorjahresauto übernommen. "Wir erleben die größten Regeländerungen seit 1983, als die flachen Unterböden eingeführt wurden", erklärt Newey. "Wir versuchten die Regeln zu interpretieren, haben aber nichts geändert, nur um etwas zu verändern."

Christian Horner sieht sein Team gut aufgestellt für die neuen Regeln. "Wir werden von unserer Stabilität profitieren, da alle unsere Schlüsselfiguren in der Technikgruppe bereits seit zwei Jahren bei uns sind", so der Teamchef. "Wir dürfen nicht vergessen, dass sie 2008 ein Siegerauto gebaut haben mit dem Sebastian Vettel und die Scuderia Toro Rosso ein Rennen gewonnen haben. Es gibt keinen Grund zu glauben, dass wir das unter den neuen Regeln nicht erneut schaffen können."

Dennoch stellen die Regeländerungen in Horners Augen beinahe eine neue Formel für den Sport da. "Zu Saisonbeginn erwarten wir deshalb eine größere Streuung unter den Teams als in den letzten zwei Jahren." Sebastian Vettel könnte das entgegenkommen. "Mein Ziel ist es, so schnell wie möglich die WM zu gewinnen. Mein Wechsel zu Red Bull ist ein Schritt in die richtige Richtung." Adrian Newey grenzt jedoch ein: "Im letzten Jahr war das Feld sehr eng zusammen, die neuen Regeln haben den gegenteiligen Effekt: nur ein oder zwei Teams werden es richtig hinbekommen und immer gewinnen."

Horner glaubt fest an seine Fahrer. "Mit Sebastian haben wir eines der größten jungen Talente und er wird auf seine beeindruckende Rookie-Saison aufbauen." Im Winter habe sich Vettel sehr schnell an sein neues Arbeitsumfeld bei Red Bull gewöhnt.

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