Zwei Rennen pro Wochenende, kürzere Sprints der Formel 1 für mehr Spektakel: Idee von Bernie Ecclestone wird belächelt - Sauber-Teamchefin: "Hatten wir alles schon"
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Die Formel 1 soll mit schnelleren Autos ab der Saison 2017 mehr Spektakel bieten. Die Umsetzung des neuen Regelwerks gilt nur als erster Schritt zu einer attraktiveren Szene. Vor allem die neuen Mehrheitseigner der Formel 1 wünschen sich ein Format, das besser zu den Konsumgewohnheiten der jüngeren Generation passt. Liberty Media ist darauf angewiesen, die Formel 1 in ihren diversen Medienkanälen möglichst spektakulär darzubieten.
Vor diesem Hintergrund hatte Formel-1-Boss Bernie Ecclestone zuletzt eine Veränderung des Wochenendformats angesprochen. Ein einziger Grand Prix über 300 Kilometer und rund 90 Minuten am Sonntag sei nicht mehr zeitgemäß, so der Brite. Er mache sich für ein Rennformat mit zwei 40-minütigen Sprints stark. "Es wäre für Zuschauer, TV-Anstalten und Sponsoren attraktiv. Die Werbekunden würden es lieben", so Ecclestone.
"Das hatten wir alles schon", winkt Sauber-Teamchef Monisha Kaltenborn im Interview mit dem 'Deutschlandfunk' amüsiert ab. "Genau das hatten die Teams auch schon mal vorgeschlagen. Damals hieß es aber, das ginge nicht, weil die Satelliten-Zeiten vorgegeben sind." Die Begrenzung der Übertragungswege für TV-Anstalten sei damals der Hemmschuh gewesen. Jenes Gegenargument sei ausgerechnet von Ecclestone kommuniziert worden, der sich nun für diesen Plan plötzlich stark macht.
"Da muss der Mut vorhanden sein, sich diesbezüglich zu öffnen. Das war bei Herrn Ecclestone bislang nicht der Fall", kritisiert Kaltenborn. "Ich glaube, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Man muss sich das Gesamtformat ansehen. Für mich ist eine Frage: Muss man wirklich von Donnerstag bis Sonntag vor Ort sein? Das kann man kürzen. Man kann es kürzer machen, man kann es spannender gestalten, und man muss es auch billiger machen. Aber dafür muss man auch bereit sein."