Red-Bull-Technikchef Adrian Newey lobt die enge Zusammenarbeit mit Renault, fordert aber für die Formel-1-Saison 2015 Geduld: "Es dauert seine Zeit"
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Red Bull sind auch in der Formel-1-Saison 2015 bei der Aufholjagd auf Mercedes etwas die Hände gebunden. Davon geht der Technikchef des Teams aus Milton Keynes aus. Adrian Newey, der sich in diesem Jahr nicht mehr ausschließlich um die Formel-1-Belange des Unternehmens kümmern wird, sieht Antriebspartner Renault vor einer großen Herausforderung. Man könne froh sein, wenn man - wie im Vorjahr - drei Rennsiege einfahren werde.
"Wir müssen in unseren Erwartungen realistisch bleiben. Mercedes hat einen sehr starken Antrieb. Wir gehen davon aus, dass sie am Ende vergangener Saison rund 60 PS mehr hatten als wir", sagt Newey. "Renault tut alles, um die Lücke zu schließen, aber so etwas dauert seine Zeit. Die Entwicklungszeiten beim Antrieb sind länger als wenn man am Chassis etwas macht. Renault nimmt die Herausforderung an. Sie können das schaffen. Aber wir müssen ihnen auch die nötige Zeit dafür geben."
"Man darf nicht vergessen, dass es nicht nur der Verbrennungsmotor ist, sondern das gesamte System mit allen Komponenten ist sehr komplex", schildert der erfahrene Ingenieur. Das Zusammenspiel des V6-Turbos mit allen Elementen des Hybrids und der entsprechenden Kühlung sei knifflig. "Wenn dann ein Konkurrent einen großen Vorsprung hat, dann ist es nicht so einfach, dies mal eben schnell aufzuholen - oder sogar am Konkurrenten vorbeizukommen."
Aus der zweiten Reihe: Newey schaut genau hin
"In diesem Jahr geht es schlichtweg darum, den Rückstand weiter zu verringern. Wenn wir erneut drei Rennen gewinnen könnten, wäre das fantastisch, aber verlassen können wir uns darauf sicherlich nicht. Wir müssen das Beste daraus machen und für die Zukunft die beste Basis legen", sagt der britische Stardesigner, der sich in diesem Jahr im Unternehmenszweig Red Bull Advanced Technologies um die Entwicklung einer Jacht für den America's Cup kümmert.
"Es ist das erste Jahr, in dem ich abseits des Designs eines Formel-1-Autos auch in andere Dinge involviert bin. Auch auf dieser Grundlage habe ich aber einen Blick auf die Entwicklung des neuen Autos, speziell wenn es ums Packaging geht und darum, wie wir die maximale Performance herausholen können", verspricht Newey. Er werde bei den Testfahrten und beim ersten Grand Prix vor Ort sein und Hinweise geben. "Vielleicht habe ich selbst auch noch ein paar Ideen", sagt er.
"Es gibt kaum Veränderungen in den Regularien - eigentlich nur eine Kleinigkeit bezüglich der Nase. Es ging für uns also insgesamt darum, das umzusetzen, was wir in der vergangenen Saison gelernt haben. Auf Grundlage dieser gelernten Lektionen haben wir das Auto optimiert", so der Brite. Der Abgang von Sebastian Vettel in Richtung Ferrari und die Ankunft von Youngster Daniil Kwjat als dessen Nachfolger habe keine Auswirkungen auf die Entwicklung des neuen Red Bull RB11 gehabt, betont Newey.