Adrian Newey sah es als Risiko an, als er von McLaren zu Red Bull wechselte. Doch all seine Pläne haben sich verwirklicht.
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Der Begriff Erfolg und der Name Adrian Newey sind in der Formel 1 eng miteinander verflochten. Als Designer bei Williams und McLaren baute er Weltmeister-Autos, bei Red Bull hat er diese Tradition fortgesetzt. Dabei war er sich zu Beginn unsicher, ob der Wechsel zu Red Bull richtig war. "Als ich McLaren verließ, um zu Red Bull zu gehen, war das ein Risiko für meine Karriere. Ich dachte, es war vielleicht ein Schritt zu viel. Aber ich wurde vom Team verwöhnt, auch von Christian [Horner] und von Mr. Mateschitz. Es war eine tolle Reise, das Team von dort weg zu entwickeln, wo wir ursprünglich herkamen - vorher war die Mannschaft ja Jaguar. Die Leute in Milton Keynes haben toll gearbeitet. Man hat immer Ziele, aber wenn die Pläne und Ziele sich dann verwirklichen, ist das etwas ganz Besonderes", sagte Newey am Dienstag in Salzburg.
Natürlich sollte der Design-Guru auch verraten, welches Geheimnis hinter dem RB6 steckt, der Sebastian Vettel dieses Jahr zum Fahrertitel führte und das Team zum Konstrukteurs-Weltmeister machte. Newey musste aber betonen, dass es das eine Geheimnis nicht gibt. "Das Paket funktioniert, die Basis stimmt. Wir haben das Auto auch wirklich toll weiterentwickelt. Es ist entscheidend, dass alles zusammenpasst. Die Fahrer, Sebastian und Mark, haben sich noch dazu an die Grenzen getrieben und sich Druck gemacht. Dadurch haben sie auch die Limits des Autos ausgereizt", erklärte er.
Regeländerungen als Hilfe
Noch einmal musste er aber zugeben, dass die Regeländerungen vor der Saison 2009 Red Bull Racing in die Hände gespielt hatten. "Das war die größte Änderung seit Anfang der 90er und danach ging es immer Schritt für Schritt weiter, etwa mit der Beschränkung der Ressourcen. Unsere waren von Anfang an nicht so groß wie bei der Konkurrenz. Das half uns, ein gutes Paket zu schnüren und hoffentlich gibt uns das Elan für nächstes Jahr. Alles ändert sich sehr schnell", erklärte er. Denn es wird sich 2011 wieder einiges ändern, so kommt Kers zurück, der F-Kanal wird verboten, der Doppeldiffusor ebenfalls, das Mindestgewicht der Autos erhöht sich und die Gewichtsverteilung ist festgelegt.
Gleich bleibt dafür das Motorenreglement, es darf sich wieder nichts ändern. "Das ist vielleicht ein Vor- aber eher ein Nachteil. Wenn es so bleibt wie jetzt, dann sind ein, zwei Motoren mit einem Vorteil eingefroren und ich hoffe, wir können da Abhilfe schaffen. Der Motor spielt schon eine große Rolle. Die Schlüsselfaktoren sind die Fahrer, das Chassis, der Motor... da ist die richtige Kombination wichtig. Wir machen unseren Job, das ist das Einzige, was wir tun können", meinte Newey.