Newey: "Wir haben am meisten zu verlieren"

, 01.01.2014

Adrian Newey erwartet, dass die Verlegung des Auspuffs Red Bull 2014 härter treffen wird als die anderen Teams - Auch der neue Frontflügel ist eine Herausforderung

Noch genau 73 Tage, dann startet die Formel 1 beim Großen Preis von Australien in Melbourne ihr erstes Rennen der Saison 2014. Im Albert Park werden dann Autos zu sehen sein, die sich deutlich von den Boliden des Jahrgangs 2013 unterscheiden, da das Technische Reglement in wesentlichen Punkten verändert wurde. Beim Blick auf die neuen Regeln bereitet Adrian Newey vor allem ein Punkt Bauchschmerzen: Die Verlegung des Auspuffs.

Während die Endrohre bisher aus den Seitenkästen austraten, werden die Fahrzeuge des Jahrgangs 2014 nur noch über ein Endrohr verfügen, welches auf Höhe des Heckflügels mittag aus der Motorverkleidung austreten muss. Für die Aerodynamiker wird der Abgasstrahl deshalb und wegen des Umstiegs von Saug- auf Turbomotoren nutzlos.

"Durch die Position des einzelnen Endrohres hat der Auspuff fast keinen Effekt mehr", sagt Newey. "Außerdem nimmt der Turbolader eine Menge Energie weg, daher bleibt praktisch nichts mehr übrig." Nach Meinung des Technischen Direktors trifft dieser Regeländerung Red Bull stärker als alle anderen Teams. "Wir haben vielleicht einen besseren Job als unsere Mitbewerber gemacht und unter den bisherigen Einschränkungen die Position des Auspuffs bestmöglich ausgenutzt", so Newey. "Daher haben wir leider am meisten zu verlieren."

Noch eine weitere Regeländerung, die auf den ersten Blick marginal erscheint, bereitet Newey Kopfzerbrechen. "Vor allem der schmalerer Frontflügel wird ein Problem werden, das ist eine große Veränderung." Statt 200 Zentimeter darf der Frontflügel 2014 nur noch 180 Zentimeter breit sein und schrumpft demnach auf beiden Seiten um 100 Millimeter. "Das hört sich nicht nach viel an, aber es ist tatsächlich eine große Veränderung, denn dadurch wandert die Endplatte mitten vor den Reifen", so Newey.

Bisher wurden die Endplatten dazu genutzt, den Luftstrom um das Vorderrad herumzuleiten, dies ist zukünftig nicht mehr so einfach. "Das auszugleichen wird aus Sicht der Aerodynamik eine der großen Herausforderungen", so Newey, der noch eine weitere Baustelle ausgemacht hat. "Zusätzlich wir die Installation des Motors eine große Herausforderung. Die Antriebseinheit, wie ich richtigerweise sagen sollten, ist jetzt ein sehr kompliziertes Biest", so Newey über die neuen V6-Turboaggregate mit deutlich größerem Energierückgewinnungssystem. "Im Vergleich zum V8 wird die Installation zwei bei drei Mal so kompliziert."

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