Hurricane-Festival am Formel-1-Freitag in Austin: Nico Rosberg mit wertloser Bestzeit - Lewis Hamilton verplant Freizeit am Samstag: "Dann gehe ich ins Kino"
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Die Formel 1 hat am aktuellen Grand Prix Wochenende in den USA noch nicht viel Spektakel produziert. Mercedes begegnet den heftigen Regenfällen in Austin, die das zweite Freie Training komplett ins Wasser fallen ließen, mit einigem Humor. In der Presseaussendung am Freitag schreibt das Werksteam: "Nach einer fantastischen Mannschaftsleistung konnte der Regenschutz des Kommandostandes (teilweise) binnen 23:47 Minuten installiert werden."
Ähnlich gut gelaunt präsentierte sich Nico Rosberg nach dem kurzen Arbeitstag auf dem Circuit of The Americas. Der Deutsche war am Vormittag (Ortszeit) nur sieben Runden gefahren, hatte aber in 1:53.989 Minuten die Bestzeit des Tages markiert. "Das war kein schlechter Tag für mich", sagt Rosberg. "Ich habe am Vormittag meine Hausaufgaben gemacht, bin eine gute schnelle Runde gefahren und arbeitete auch ein wenig am Setup."
Dass es im weiteren Verlauf des Tages aufgrund der sintflutartigen Regenfälle keine weitere Formel-1-Session gab, kam Rosberg nicht ungelegen. Somit geht er als schnellster Mann des Freitags 2015 in Austin in die Geschichte ein. "Es ist aber sehr schade für die Zuschauer. Sie zahlen viel Geld, um hier zu sein und haben am Nachmittag kein einziges fahrendes Auto zu sehen bekommen. Warten wir ab, was der morgige Tag bringt. Die Vorhersagen sind aber leider nicht gut."
Hamilton liebt den Regen - abseits der Formel-1-Sessions
Selbst beim Sturm, Regen und Gewitter ließ sich der große WM-Favorit Lewis Hamilton die Laune nicht verderben. "Es war ein wundervoller Tag... ich liebe es, wenn es regnet! Nur eben nicht am Trainingstag", scherzt der Brite, der sich bereits am Sonntag in Texas zum Champion krönen kann. "Das Wetter war einfach unglaublich. Ich glaube, ich habe noch nie so viel Regen gesehen. Es ist relativ cool anzusehen, aber ich fühle mich schrecklich wegen all der Fans, die heute gekommen sind."
"Ich bin am Vormittag nicht viele Runden gefahren, da die Strecke abtrocknete und ich meine Reifen für den Nachmittag sparen wollte. Aber schlussendlich konnten wir dann nicht fahren. Ich wäre eigentlich ganz gerne gefahren, nur um zu sehen, wie es bei diesen Bedingungen gewesen wäre. Aber natürlich steht die Sicherheit der Streckenposten und aller Beteiligten an erster Stelle", sagt Hamilton, der sich nach fünf Runden am Morgen in 1:55.693 Minjten auf Rang fünf einsortierte.
"Ich war überrascht, wie viel Grip es auf den wenigen Runden gab, die ich auf den Intermediates gefahren bin. Die Streckenoberflächen unterscheiden sich zwischen den verschiedenen Strecken stark und ich glaube, dass ich noch nie so viel Grip auf diesen Reifen gehabt habe wie hier. Es hat sich echt sehr gut angefühlt", sagt der Brite. "Damit sollten wir im Rennen viel Spaß haben, wenn die Bedingungen so sein sollten."
"In so einer Situation kann man nicht viel tun. Du willst draußen sein, aber du musst da sitzen und versuchen, die Pause zu genießen. Gleichzeitig musst du sicherstellen, dass du frisch und bereit bist für den nächsten Tag. Wir haben jetzt wenige Informationen, mit denen wir arbeiten können. Somit wird der Rest des Wochenendes anstrengend. Aber es ist für alle gleich und wir müssen einfach sicherstellen, dass wir das Beste daraus machen", sagt Hamilton.
Samstag in Austin: Wer geht mit ins Kino?
"Drücken wir die Daumen, dass wir morgen und am Sonntag fahren können. Es heißt, dass es morgen noch stärker regnen soll. Dann nehme ich mir den Tag vielleicht frei und gehe ins Kino", lautete die Planung des WM-Führenden für den zweiten Tag in der interessanten Hauptstadt des US-Bundesstaates Texas. "Am wichtigsten ist aber, dass wir das Rennen fahren können!" Denn nur so kann sich Hamilton schon am Sonntag die Krone aufsetzen.
"Zu Beginn des ersten Trainings herrschten Intermediate-Bedingungen. In Folge dessen konnten wir einige eingeschränkte Runden mit beiden Fahrern absolvieren, um ein Gefühl für die Balance des Autos im Nassen zu bekommen und ein paar Starts zu üben", fasst Paddy Lowe zusammen. "Die Pace schien soweit wir es erkennen konnten, ermutigend zu sein. Im Verlauf des Trainings trocknete die Strecke recht stark ab. Somit hätten wir die Reifen sehr schnell beschädigt, wenn wir mehr Runden gefahren wären."
"Da wir nur diesen einen Satz Intermediates für den gesamten Freitag haben, entschieden wir uns, ihn für das zweite Training aufzuheben. Leider wurde dann die gesamte Nachmittags-Session abgesagt. Das war demnach vielleicht eine verlorene Chance", erklärt der Brite, der gern mehr Daten am Freitag gesammelt hätte. "Die Wettervorhersage für morgen sieht ähnliches Wetter vor. Aber wir hoffen im Sinne der Zuschauer, dass wir das Qualifying fahren können."