"Nicht immer nur meckern": Ferrari lehnt neue Reifen ab

, 11.06.2013

Stefano Domenicali glaubt, dass die Multistopp-Rennen der Ära Pirelli ein Gewinn für die Formel 1 sind, fordert aber mehr Transparenz für Fernsehzuschauer

Obwohl Sebastian Vettel in der Fahrer-WM einen komfortablen Vorsprung genießt, sind Ferrari und Fernando Alonso vernünftig in die Saison gestartet. Dass der Spanier hinterherhechelt, ist eher zwei Ausfällen als mangelndem Tempo geschuldet. Und so kann Stefano Domenicali auch ganz gut mit den viel gescholtenen Pirelli-Gummis leben: "Den Reifen während der Saison zu verändern, ist falsch. Wir haben ein Auto für diesen Pneu entworfen", sagt er der brasilianischen Tageszeitung 'O Estado de S. Paulo'.

Bereits am Montag war bekannt geworden, dass in Silverstone weiter das bekannte Material an die Strecke geliefert wird. Der Scuderia-Teamchef spricht beim Abstimmen des eigenen Boliden auf die Reifen von einer Herausforderung, die in der Formel 1 die Spreu vom Weizen getrennt hätte: "Einige waren einfach besser dabei und bekommen es jetzt auf die Reihe, sie während der Saison zum Arbeiten zu bringen", so Domenciali, der vom ewig währenden Klagelied in der Sache nichts mehr hören will.

Dass Freitag für Freitag neue Horrorszenarien entworfen werden, wie früh der Pneu einbrechen wird, kommt dem Italiener zu den Ohren heraus: "Es obliegt uns, die Herausforderung anzunehmen, ohne uns ständig zu beklagen", fordert er und erkennt die Gefahr, dass eine Errungenschaft der jüngeren Vergangenheit zunichte gemacht wird. "Wir laufen damit Gefahr, ein außerordentliches Spielzeug der Formel 1 zu zerstören", weiß Domenicali, der sich Stabilität in dieser Frage wünscht.

"Es ist eines von vielen Formaten, die wir schon hatten - vom Kampf zweier Reifenhersteller über Nachtankrennen bis hin zu anderen", zählt er die Belegschaft des Reglementfriedhof auf. Damit die Pirelli-Variante überlebt, wünscht sich Domenicali mehr Transparenz. "Wir müssen aber den Zuschauern erklären, was da passiert." Konkret heißt das: Die Menschen vor dem Fernseher sollen verstehen, wieso nicht immer derjenige auf der Strecke führt, der auch tatsächlich auf Kurs zum Grand-Prix-Sieg ist.

Es geht Domenicali aber auch um eine veränderte Mentalität: "Wir dürfen die Formel 1 nicht immer kritisieren, das ist für die Fans ermüdend. Lieber sollten wir eine positive Nachricht verbreiten." Da lässt sich der 48-Jährige nicht lumpen und geht gleich mit gutem Beispiel voran: "Jeder Sonntag ist anders. Mit mehr Boxenstopps sind die Rennen aufregender. Wir haben mit diesem Format mehr Arbeit und müssen auf verschiedene Parameter sorgsamer achten", nennt er die Vorzüge der aktuellen Regelung.

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