Nico Hülkenberg hofft, dass sich der Cockpitschutz Halo nicht lange in der Formel 1 halten wird - Die Vorrichtung bereitet ihm persönlich ganz spezielle Schwierigkeiten
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In der Formel-1-Saison 2018 wird der polarisierende Cockpitschutz Halo für alle Fahrer zur Pflicht. Der Automobil-Weltverband (FIA) drückte die Einführung in diesem Sommer gegen den Willen der Teams durch. Einige Formel-1-Puristen haben nun die Hoffnung, dass der "Heiligenschein" in absehbarer Zukunft wieder verschwinden wird. Dazu zählt auch Renault-Pilot Nico Hülkenberg, der sich öffentlich bereits mehrfach gegen die Vorrichtung ausgesprochen hat.
"Ich denke nicht, dass Halo lange in der Formel 1 überleben wird", kündigt er an und erklärt: "Die Leute werden bemerken, dass es nicht wirklich nötig ist." Tatsächlich bietet Halo nur in absoluten Ausnahmefällen einen zusätzlichen Schutz für die Piloten. In diesen Einzelfällen könnte es allerdings Leben retten - und genau das ist der Knackpunkt. Ein "Rückzieher" der FIA erscheint genau aus diesem Grund sehr unwahrscheinlich.
Sollte es in der Formel 1 in Zukunft dann nämlich einen tödlichen Unfall geben, der mit Halo zu verhindern gewesen wäre, würde das die FIA in Erklärungsnot bringen. Hülkenberg erklärt, dass die Meinung zwischen den Fahrern geteilt sei. "Manche mögen es, manche nicht. Aber es ist sowieso nicht die Entscheidung der Fahrer", weiß der Emmericher. Und auch die Teams sind in dieser Hinsicht machtlos.
Sie konnten die Einführung bereits nicht verhindern, und ohne Zustimmung der FIA wird Halo auch nicht wieder verschwinden. Hintergrund: Bei sicherheitsrelevanten Entscheidungen kann der Weltverband im Alleingang Änderungen beschließen oder abblocken. Hülkenberg möchte die Hoffnung, dass Halo in absehbarer Zeit schon wieder verschwindet, aber trotzdem nicht aufgeben. "Warten wir mal ab ...", erklärt er.
Zumal ihm persönlich der "Heiligenschein" ganz besonders schadet. "Für mich als größeren und schwereren Fahrer ist es definitiv ein Nachteil", erklärt er. Hintergrund: Die gesamte Halo-Vorrichtung wiegt - inklusive Befestigung am Auto - weit mehr als zehn Kilogramm. Das Mindestgewicht der Autos stiegt 2018 allerdings lediglich von 728 auf 733 Kilo. Das bringt die größeren Fahrer, die jetzt bereits am Limit sind, in Schwierigkeiten.
"Es ist eine politische Frage. Die Teams müssen zustimmen, wenn das Gewicht erhöht werden soll - aber manche wollen es nicht", erklärt Hülkenberg. Viele Fahrer und Teams kritisieren, dass die Autos jetzt bereits zu schwer sind. Eine weitere Erhöhung des Mindestgewichts erscheint daher unwahrscheinlich. "Das Team hat mich schon gefragt, ob ich eine Diät machen kann - aber ich habe Nein gesagt", erklärt Hülkenberg mit einem Lächeln.