Force India wurde von Renault noch nicht kontaktiert, aber laut Medienberichten wird ein Wechsel von Nico Hülkenberg für die Saison 2017 immer konkreter
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Am Rande des Grand Prix von Japan in Suzuka kamen erstmals Gerüchte auf, dass Nico Hülkenberg für die Formel-1-Saison 2017 von Force India zu Renault wechseln könnte. Der Deutsche selbst erklärte zwar, er werde Stand jetzt da bleiben, wo er ist, und auch seitens Force India werden die Spekulationen ins Reich der Fabeln verwiesen; aber hinter den Kulissen verdichten sich die Anzeichen für einen Wechsel.
Hülkenberg sei "eine der Möglichkeiten, aber wir haben uns noch nicht entschieden", sagt Renault-Teamchef Frederic Vasseur gegenüber 'Canal+'. Neben dem 29-Jährigen gebe es noch "zwei, drei andere" Fahrer, die in Frage kommen. Dass einer davon Esteban Ocon ist, ist kein Geheimnis. Die finnische Zeitung 'Turun Sanomat' berichtet, Valtteri Bottas sei eine weitere. Williams hat seine Fahrerpaarung für 2017 noch nicht bekannt gegeben.
Aber Hülkenberg hat, wie Force India seit Monaten betont, einen bestehenden Vertrag für 2017. Renault müsste ihn aus diesem herauskaufen - und folgerichtig früher oder später nicht nur mit dem ehemaligen Le-Mans-Sieger verhandeln, sondern auch mit seinem Noch-Arbeitgeber. Das sei bisher nicht passiert: "Im Moment gibt es nichts", erklärt der Stellvertretende Teamchef Robert Fernley gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Es bestehe "absolut kein Kontakt".
Was nicht zwangsläufig bedeuten muss, dass an der Sache nichts dran ist. Gut möglich, dass sich Renault zunächst mit Hülkenberg einigt - und dann erst mit einem konkreten Angebot an Force India herantreten wird. Gegenüber 'Turun Sanomat' deutet Fernley an, dass dafür Spielraum bestehen könnte: "Wir würden Nico nicht aufhalten, wenn er woanders hingehen möchte."
'Auto Bild motorsport' hat bereits berichtet, dass ein Hülkenberg-Weggang für Force India keine Katastrophe wäre. Der Deutsche verdient ein für ein Mittelfeldteam ordentliches Gehalt, das man sich am liebsten sparen würde. Und mit einem der beiden Mercedes-Junioren im Cockpit hätte man fahrerisch guten Ersatz parat. Sollte Hülkenberg gehen, würde vermutlich Pascal Wehrlein kommen. Oder Ocon. Beide gelten als Talente.
Zudem würde Force India nach drei Jahren mit der gleichen Fahrerpaarung frischer Wind gut tun. Wenngleich an Hülkenbergs Qualitäten niemand zweifelt, obwohl Sergio Perez im Stallduell momentan mit 9:8 (Qualifyings) beziehungsweise 80:54 (Punkte) führt. "Zwischen den beiden liegt absolut nichts", sagt Fernley. Perez' Fahrstil sei eine Zeit lang ein Vorteil gewesen, "aber Nico hat sich gut darauf eingestellt. Ich glaube nicht, dass sich das viel schenkt."