Alle Reaktionen: Während sich der zurückgetretene Weltmeister neue Akzente erhofft, wünscht Toto Wolff eine Beteiligung der Teams an der Formel-1-Revolution
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Der zurückgetretene Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg begrüßt das Ende der Ära Bernie Ecclestone. Wie der Deutsche via Twitter ungewohnt deutlich mitteilt, freue er sich auch als Motorsport-Rentner auf einen Wandel an der Spitze der Königsklasse. "Bernie, Megajob! Aber eine Veränderung war überfällig", schreibt Rosberg und erhofft sich Einschnitte durch die neuen Machthaber von Liberty Media: "Herr Carey, alles Gute dafür, unseren Sport wieder wundervoll zu machen."
Zwischen Rosberg und Ecclestone war es Ende der vergangenen Saison zu Spannungen gekommen. Der Zampano hatte sich in einem Zeitungsinterview über den Wert eines WM-Titels des Deutschen für den Sport allgemein negativ geäußert, was der spätere Champion nicht auf sich sitzen ließ.
Sein ehemaliger Chef Toto Wolff scheint mit den Einschnitten in der Chefetage der Rennserie ebenfalls leben zu können: "Es ist der Lauf der Dinge, dem sich auch ein Bernie Ecclestone nicht entziehen kann, dass die Formel 1 anders wird", sagt der Österreicher der 'Bild'-Zeitung und will von der Revolution profitieren, auch wenn es den Topteams an den Kragen gehen könnte: "Eine Ära geht zu Ende, eine neue Ära beginnt. Es wird alles anders werden. Es ist eine gute Chance für uns alle."
McLaren-Boss Zak Brown, der in der Vergangenheit als Marketingspezialist eng mit Ecclestone arbeitete und ebenfalls für einen Posten an der Spitze der Serie im Gespräch war, würdigt die Errungenschaften des 86-Jährigen: "Ich kenne keine andere Einzelperson, die so viel Einfluss bei dem globalen Aufbau einer Sportart hatte wie er. Es wird verdammt schwierig, in seine Fußstapfen zu treten." Chase Carey und Liberty Media hätten von ihm "ein perfektes Sprungbrett" erhalten.
Nun müsse der US-Medienkonzern die Beletage vorantreiben und verbessern. "Der Clou sind die Worte 'Liberty' und 'Media' (also "Freiheit" und "Medien"; Anm. d. Red.). Ich erwarte, dass es in den kommenden zehn Jahren mehr Freiheiten in der Führung der Formel 1 geben und die Serie fanfreundlicher werden wird." Brown erwähnt digitale Vertriebskanäle für die Bildrechte, die sozialen Netzwerke und Computerspiele - allesamt chronische Schwachstellen unter der Ägide Ecclestones.
Wolff wünscht sich eine Portion US-Showbusiness und die Bereitschaft bei Liberty, seine Mercedes-Truppe an dem Wandel teilhaben zu lassen: "Die Amerikaner wissen, was es braucht, um Unterhaltung zu erzeugen, ohne den Sport aus den Augen zu verlieren", ist sich der Sportchef sicher und will mitmischen: "Sie beziehen, die Teams mit ein, die die Formel 1 in- und auswendig kennen."