Warum Mercedes-Pilot Nico Rosberg trotz der Rückversetzung für Lewis Hamilton nicht an ein einfaches Rennen glaubt und der Brite die Herausforderung positiv sieht
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Wird der Grand Prix von China für Nico Rosberg nach Lewis Hamiltons Rückversetzung in der Startaufstellung um fünf Plätze zur Spazierfahrt? Der WM-Leader, der die ersten zwei Saisonrennen gewann, will davon nichts wissen: "Lewis wird selbst mit der Strafe eine große Gefahr sein." Der Brite wird in Schanghai bestensfalls von Rang sechs starten, weil sein beschädigtes Getriebe gewechselt werden muss - das ist eigentlich nur alle sechs Rennen erlaubt.
"Wie oft hat er im Vorjahr gezeigt, dass er von Startplatz neun gleich Dritter ist?", fragt Rosberg. "Ich muss also konzentriert bleiben, denn es wird sicher kein einfacher Sieg." Hamilton selbst hat den Grand Prix von China noch nicht aufgegeben, rechnet aber mit einem einfachen Rennen für seinen Stallrivalen.
"Das wird sicher ein einfaches Wochenende für Nico", sieht Hamilton den Vizeweltmeister der vergangenen beiden Jahre unter Siegzwang. "Darauf deutet alles hin."
Hamilton: Sieg statt Schadensbegrenzung
Aufgeben will er aber noch nicht: "Die Ausgangssituation bedeutet nicht, dass ich ihn nicht fordern kann, wo auch immer ich starten werde. Das heißt nicht, dass ich das Rennen nicht gewinnen kann. Ich fahre nicht auf Schadensbegrenzung, sondern auf Sieg."
Trotz des erneuten Rückschlags - in Melbourne verpatzte Hamilton den Start, in Bahrain kollidierte er mit Valtteri Bottas - lässt sich Hamilton nicht entmutigen. "Wenn man am Mittwochmorgen hört, dass man mit einer Strafe in das Wochenende gehen wird, dann ändert das natürlich deine Herangehensweise, deinen Denkansatz. Dennoch sehe ich Herausforderung als Möglichkeiten, zu wachsen. Ich freue mich also über diese Möglichkeit."
Da er Rad-an-Rad-Duelle liebt, kann er der Herausforderung laut eigenen Angaben einiges abgewinnen: "Das wird ein echtes Rennen für mich, anstatt bloß an der Spitze zu liegen." Hamilton ging auch 2014 mit Problemen in die Saison, konnte sich dann aber zurückkämpfen und seinen ersten Mercedes-Titel sicherstellen.
Hamilton fühlt sich nicht an 2014 erinnert
Erinnert ihn die Saison 2016 an das Jahr seines ersten Silberpfeil-Titelgewinns? Der 31-Jährige verneint: "Die Saison fühlt sich für mich wie 2016 an. Soweit ich mich erinnere, läuft es ein bisschen anders als 2014. Damals begann meine Aufholjagd bereits beim zweiten Rennen. Das war diese Saison nicht der Fall, aber es ist eine Herausforderung, und das mag ich."
Sorgen, dass Mercedes angesichts des frühen Getriebedefekts dieses Jahr noch öfter in Zuverlässigkeitsprobleme schlittern könnte, macht er sich keine: "Die Haltbarkeit ist bei uns schon lange fantastisch, sie werden das also sehr rasch ausmerzen. Und ich mache mir dieser Tage generell über wenige Dinge Sorgen. Die Ingenieure kümmern sich darum."