Nico Rosberg relativiert Druck: Schiebe keine Panik

, 09.04.2015

Obwohl Lewis Hamilton zuletzt regelmäßig die Nase vorne hatte, will Nico Rosberg den WM-Titel noch lange nicht abschreiben - Schützenhilfe durch Sebastian Vettel?

Zwei Rennen der Formel-1-Saison 2015 sind vorbei, zweimal sah Lewis Hamilton die Zielflagge vor Nico Rosberg. In der WM hat der Deutsche damit bereits zehn Punkte Rückstand auf seinen Mercedes-Teamkollegen. Mit Ferrari-Hoffnung Sebastian Vettel scheint sich nun sogar noch ein weiterer Konkurrent im Kampf um den Titel abzuzeichnen. Rosberg sieht trotz allem allerdings noch lange keinen Grund, die Flinte bereits ins Korn zu werfen.

"Es ist eine lange Saison und ich sehe es so, dass momentan zehn Punkte auf den WM-Führenden fehlen. Es gibt allerdings noch immer 350 oder so (maximal 425; Anm. d. Red.) zu vergeben", zeigt sich Rosberg optimistisch und ergänzt: "So sehe ich das. Natürlich ist jedes Rennen wichtig, aber es ist noch immer ein langer Weg. Konstanz ist extrem wichtig, das haben wir im vergangenen Jahr gesehen."

Rosberg betont: "Ich habe überhaupt keine Panik oder so etwas." Doch Mercedes-intern hat der Deutsche einen immer schwereren Stand. Saisonübergreifend war Hamilton in acht der vergangenen neun Rennen schneller als sein Teamkollege. Zuletzt in Malaysia musste Rosberg an der Box dann auch noch hinter Hamilton anstehen. Besonders bitter: Sebastian Vettel verzichtete während der frühen Safety-Car-Phase auf einen Stopp und gewann das Rennen anschließend.

Kostete Strategie Rosberg den Sieg?

Hätte Rosberg also ebenfalls eine Siegchance gehabt, wenn Mercedes die Strategie der Autos geteilt hätte? "Natürlich sieht man im Rückblick, dass nicht alles perfekt funktioniert hat", weiß Rosberg und erklärt: "Jetzt hat man mehr Informationen und würde einige Änderungen vornehmen. Vor allem das zweite Auto hatte durch diese Strategie einen Nachteil - und das war ich. Ich verlor dadurch viel Zeit."

"Wenn ich draußen geblieben wäre, dann hätte ich vielleicht auch eine Chance auf den Sieg gehabt. Das würden wir vermutlich ändern. Aber nachher lässt sich das immer einfach sagen. Wir hatten nicht das beste Wochenende und müssen versuchen, es in Zukunft besser zu machen", sagt Rosberg und betont: "Fakt ist ganz einfach, dass das Team alles tut, um das Rennen zu gewinnen."

"Wenn das bedeutet, dass man die Strategie aufteilt, um eine bessere Chance auf den Sieg zu haben, dann wird man das machen. Das hat man auch im vergangenen Jahr in Ungarn gesehen. Da waren die beiden Autos auf unterschiedlichen Strategien, um das Rennen zu gewinnen. Es hat sich also nichts geändert", so der Deutsche.

"Man gibt dem zweiten Auto nicht absichtlich die bessere Strategie, sondern dem ersten Auto. Aber es kann sich natürlich nachträglich herausstellen, dass das zweite Auto doch die bessere Strategie hatte. Das ist dann Pech", weiß Rosberg, der verrät, dass er in Sepang keinen Einfluss auf die eigene Taktik hatte: "Das ist nicht unsere Entscheidung. Das Team entscheidet das bereits vor dem Rennen."

Gute Erinnerungen an China

Zwar hätte man die Strategie spontan noch einmal anpassen können, doch Rosberg erklärt: "Zu diesem Zeitpunkt dachten wir, dass das die beste Strategie wäre. Nachher haben wir dann gemerkt, dass das nicht der Fall war." Nun möchte der Deutsche in China, wo er 2012 seinen ersten Sieg für die Silberpfeile holte, einen neuen Angriff auf Hamilton starten - und hofft dabei auf Schützenhilfe.

"Vettel kann eine Hilfe sein. Das war er in Malaysia schon in gewisser Weise. Lewis hat mir nur drei Punkte abgenommen und nicht sieben", erklärt Rosberg, der noch immer davon ausgeht, dass Hamilton erneut sein größter Titelkonkurrent sein wird. Dennoch weiß er: "Trotzdem kann er (Vettel) natürlich auch zu einem großen Problem werden, wenn er weitere Rennen gewinnt."

Ein Szenario, mit dem sich Rosberg momentan allerdings noch nicht beschäftigt: "Ich möchte gewinnen. Dementsprechend war es natürlich nicht gut, dass Sebastian in Malaysia gewonnen hat. Ich hoffe, dass ich ihn und Lewis hier schlagen kann. Ich bin mir auch sicher, dass wir hier ein stärkeres Auto haben werden als in Malaysia. Ich erwarte, dass wir hier wieder die Besten sein werden."

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