150 statt 80 km/h in der Boxengasse: Mercedes-Boss Niki Lauda glaubt, dass eine Lockerung des Speed-Limits die Formel 1 attraktiver machen würde
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Nach dem schwarzen Wochenende von Imola 1994, bei dem nicht nur Ayrton Senna und Roland Ratzenberger ihr Leben verloren, sondern auch vier Mechaniker von einem herumfliegenden Rad getroffen wurden, wurde in der Formel 1 aus Sicherheitsgründen eine Geschwindigkeitsbegrenzung in der Boxengasse eingeführt.
Diese liegt in der Regel bei 80 km/h, doch Niki Lauda fordert nun, die Begrenzung zu lockern: "Man sollte mit Tempo 150 durch die Box fahren, weil die modernen Boxen, abgesehen von Monte Carlo oder Singapur, eh so breit wie Autobahnen sind", sagt der Aufsichtsratsvorsitzende des Mercedes-Teams in einem Interview mit der 'Welt am Sonntag'.
Grundsätzlich müsse man alles überdenken, um die Formel 1 "attraktiver, schneller, einfacher" zu machen: "Die technische Maximalentwicklung auf den Sektoren Motor, Reifen und der Autos muss der Anspruch sein und bleiben. Jede Art der Manipulation oder Begrenzung ist grundsätzlich falsch. Wenn man manipuliert, nur um Spannung zu erzeugen, geht der Schuss nach hinten los", so Lauda.
2017 soll ein neues Reglement mit schnelleren und attraktiveren Autos kommen. Das wird wieder Entwicklungskosten verschlingen. Aber: "Wenn du ein neues Auto für 2017 produzierst, wird das nicht wesentlich teurer, weil die Teams ohnehin jedes Jahr ein neues Auto bauen müssen", sagt der Österreicher. "Im Übrigen kann man die Formel 1 nicht verbessern, ohne zusätzliches Geld einzusetzen."
Dabei dürfe man jedoch auf die kleinen Teams, die finanziell ohnehin schon schwer zu kämpfen haben, nicht vergessen: "Man muss ihnen Motoren billiger zur Verfügung stellen", erklärt Lauda und betont, ohne auf Details einzugehen: "Mercedes ist sehr engagiert in der Frage."