"Brillant im Regen", "es gibt keinen Besseren" und "perfekt": Noch vor der Vertragsunterzeichnung überhäufen die Mercedes-Chefs Lewis Hamilton mit Lob
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Niki Lauda ist davon überzeugt, dass sein Schützling Lewis Hamilton bereits im Alter von 32 Jahren historisch höher einzuordnen ist als Formel-1-Legenden wie Michael Schumacher, Juan Manuel Fangio, Alain Prost, Jackie Stewart oder Ayrton Senna. "Für mich ist Lewis jetzt schon der größte Fahrer aller Zeiten", sagt der Mercedes-Boss im Interview mit der 'Daily Mail'.
Hamilton steht derzeit bei drei WM-Titeln und ist damit Nummer 5 der ewigen Bestenliste; mit Titel Nummer 4 würde er mit Prost und Sebastian Vettel gleichziehen. Mit 60 Grand-Prix-Siegen hat er in dieser Statistik nur noch Schumacher (91) vor sich. Und bei den Pole-Positions ist er mit 70 Stück jetzt schon alleiniger Rekordhalter.
Aus Laudas Sicht ist Hamilton "schnell, fokussiert, macht keine Fehler. Brillant im Regen. Da gibt's keinen Besseren." Legendär ist Hamiltons Galavorstellung beim verregneten Heim-Grand-Prix in Silverstone 2008, als er fast das komplette Feld einmal überrundete. Oder seine Formexplosion der vergangenen Wochen, als er mit drei Siegen en suite aus der Sommerpause zurückkam und Teamkollege Valtteri Bottas plötzlich alt aussehen ließ.
"Lewis", sagt Mercedes-Sportchef Toto Wolff am Rande des Grand Prix von Malaysia , "fährt das Auto einfach perfekt. Irgendwie schafft er es, auch ein Auto zu bändigen, das ein wenig kapriziös ist. Und wenn es drauf ankommt, bringt er es auf den Punkt."
Tatsächlich hatte es bis zur Sommerpause den Anschein, als würde Bottas Hamilton erstaunlich hart zusetzen können. Doch seit Hamilton ein wenig Zeit zum Nachdenken hatte, hat sich das Thema erledigt. "Ich habe schon oft erlebt", sagt der ehemalige Ferrari-Star Eddie Irvine, "dass ein neuer Fahrer den etablierten Fahrer am Anfang ein bisschen verunsichert, weil er ein bisschen näher dran ist, als dem etablierten Fahrer lieb ist."
"Dann bleibt der etablierte Fahrer unter seinem Leistungsniveau. Aber je länger die Saison dauert, desto mehr Speed findet der etablierte Fahrer. Dann gewinnt er wieder Sicherheit, schneller zu sein als der neue Kerl, und er kommt in den Fluss", analysiert er in der neuesten Folge unserer Video-Interviewserie "Ein Drink mit Eddie Irvine". "Das ist glaube ich, was wir gerade bei Mercedes sehen."
Interessant ist übrigens das Timing von Laudas lobenden Kommentaren: Hamilton hat schon vor Monaten signalisiert, dass er seinen Mercedes-Vertrag verlängern möchte; das Team besteht jedoch darauf, das Thema erst nach Ende des WM-Kampfs zu erledigen. Wenn man Hamilton nun signalisiert, dass man ihn für den besten Fahrer aller Zeiten hält, ist das kein besonders gutes Argument dafür, seine Gage klein zu halten.
Aber Lauda sieht das Thema gelassen: "Es gibt kein Problem mit Lewis und seinem Vertrag. Es wird passieren. Er ist happy, wir sind happy", kündigt er in der 'Daily Mail' an. "Er hat mich sogar gefragt, ob er nach diesem Rennen mit mir zurückfliegen kann. Wir werden schauen, dass wir das möglich machen. Alles bestens."
Übrigens: Hamiltons Privatjet wird von Laudas Firma Lauda Motion gechartert. Man arbeitet also auch abseits der Formel 1 zusammen ...