Niki Lauda überrumpelte RTL-Moderator Florian König mit der Verkündung seines Rücktritts - Warum er das tat und warum er eine Entschuldigung für unpassend hält
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Er galt nie als der empathischste Mensch im Fahrerlager. So verwundert es nicht, dass Niki Lauda in der allerletzten Sendeminute der Formel-1-Saison aus Abu Dhabi seinen Ausstieg als RTL-Experte völlig ohne Vorabsprache live On Air Florian König vor den Latz knallte. Selbst den Profi-Moderator traf diese Ansage dermaßen unvorbereitet, dass ihm für eine halbe Minute die Worte fehlten. Nun erklärt der dreimalige Weltmeister seine Beweggründe für den Ausstieg. Und: Entschuldigen will er sich nicht.
"Nein, warum soll ich?", antwortet der 68-Jährige auf die Frage von 'Bild am Sonntag', ob er Florian König um Verzeihung gebeten habe, weil dieser angesichts 21 gemeinsamer Jahre so überrascht war. "Ja, klar war er das. Aber warum soll ich mich entschuldigen? Das ist meine Entscheidung und nicht seine. Ich habe mich ja bei ihm bedankt und ihm alles gesagt, was ich sagen wollte."
Umstimmen lässt sich Niki Lauda nicht mehr - auch hier bleibt er sich selbst absolut treu. "Eine Rückkehr kann ich mir nicht vorstellen. 21 Jahre sind eine lange Zeit. Diesen Schritt habe ich mir gut überlegt und die endgültige Entscheidung, dies am Sonntag zu verkünden, fiel in der Nacht zuvor, also relativ spontan. Ich habe zuvor auch niemanden eingeweiht."
Doch was hat ihn zu diesem Schritt bewegt? "Ich kann mir meine Zeit bei den Rennen nun wirklich selbst einteilen und zu hundert Prozent für Mercedes da sein. Ich bin ja trotzdem noch bei jedem Rennen. Aber nun habe ich eben keine Nebenaufgabe mehr. Das war besonders bei schwierigen Rennen schon eine enorme Doppelbelastung. Ich war für Mercedes eingespannt und dann hieß es, RTL braucht mich schnell hier, RTL braucht mich da. Leicht war das nicht, die Koordination beider Jobs verlangte einiges an Logistik."
Niki Lauda ist einer der am meisten beschäftigten Menschen des ganzen Planeten. Seit 2012 ist er Aufsichtsratsvorsitzender bei Mercedes-Benz und hält Anteile am Mercedes-Rennstall. Darüber hinaus betreibt er mit Lauda Motion eine eigene Airline für Charterflüge. Jüngst hat er Interesse angemeldet, die insolvente Niki-Fluggesellschaft zurückzukaufen. Es war die zweite Fluggesellschaft nach der Lauda Air, die er verwaltete. Er hatte sie in mehreren Schritten an Air Berlin verkauft.