Niki Lauda offenbart, wie ihn Alain Prosts Techtelmechtel mit Stephanie von Monaco 1984 in Titelform brachte und er so die WM in Estoril um einen halben Punkt gewann
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Glaubt man Formel-1-Legende Niki Lauda, dann wurde der WM-Showdown in Estoril 1984 zwischen ihm und seinem McLaren-Stallrivalen Alain Prost in der Nacht vor dem Rennen entschieden. Denn im Gegensatz zum Franzosen setzte er laut eigenen Angaben auf Disziplin. "Am Abend vor einem Rennen habe ich eine interessante Dame zum Nachtessen eingeladen", erinnert sich der Österreicher gegenüber der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung' an sein Date mit einer Italienerin, die ihn schon an den Trainingstagen belagert hatte. "Exakt eine Stunde hatte ich mir erlaubt, von acht bis neun Uhr, mehr nicht."
Da es schließlich doch 22 Uhr wurde, ehe Lauda zur Dame sagte, er müsse am nächsten Tag die WM gewinnen, plagte ihn ein schlechtes Gewissen. Er habe daher "ernsthaft geglaubt, dass mich der liebe Gott bestrafen wird, dass die WM verloren ist", erzählt Lauda.
Doch am nächsten Morgen beruhigte ausgerechnet Titelrivale Prost in der McLaren-Box mit überraschenden Offenbarungen Laudas Gewissen. "Da kam der Prost mit einem breiten Lächeln um die Ecke und erzählte mir ganz offenherzig von seinem nächtlichen Abenteuer mit einer Adeligen aus Monaco", schmunzelt Lauda. ",Ja, ja', habe ich innerlich gerufen, ,Gott sei Dank'. Mein Problem war erledigt. Ich gewann."
Laudas entfesselte Aufholjagd
Bei der Adeligen handelte es sich übrigens um niemand geringeren als Prinzessin Stephanie von Monaco, die auch eine Liaison mit dem späteren Formel-1-Piloten und Schauspielersohn Paul Belmondo hatte.
Lauda fuhr beim ersten Grand Prix von Portugal auf der damals noch unbekannten Strecke in Estoril tatsächlich völlig entfesselte und wurde von Startplatz elf noch Zweiter, während der um sechs Jahre jüngere Prost das Rennen gewann. Da der Franzose damals laut Laudas Angaben schneller war, musste er selbst tief in die Trickkiste greifen, um am Ende doch noch um einen halben Punkt die WM zu gewinnen.
Lauda: Prost war mein härtester Konkurrent
"Prost hat mich herausgefordert wie kein anderer", bestätigt der nunmehrige Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzende. "Es kam nie zu Aggressionen, aber ich habe auf allen Ebenen kämpfen müssen."
Auf welche Psychotricks Lauda setzte? "Ich habe ihn beobachtet, auf jedes Detail geachtet. Beim "Grüß Gott" in der Früh habe ich ihm in die Augen geschaut, um herauszufinden, ob er gut oder schlecht drauf ist, und immer versucht, ihn spüren zu lassen, dass ich in Topform bin", erzählt der Wiener. "Er war häufig nervös, das habe ich ausgenutzt und die Rennen dann auch meistens gewonnen." In Estoril sei es allerdings "knapp" gewesen.