Niki Lauda erwartet, dass Ferrari bis zum Saisonstart 2016 weitere Fortschritte machen wird - Sind die ersten drei Rennen des neuen Jahres bereits entscheidend?
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Mercedes hat die Formel-1-Saisons 2014 und 2015 dominiert. Lewis Hamilton und Nico Rosberg gewannen in den beiden Jahren zusammen 32 der insgesamt 38 Rennen. Da es 2016 keine große Regeländerung gibt, starten die Silberpfeile auch im kommenden Jahr wieder als großer Favorit in die neue Saison. Niki Lauda, Aufsichtsratsvorsitzender des Formel-1-Teams von Mercedes, warnt allerdings vor Ferrari. Die Scuderia ist seiner Meinung nach wieder zu alter Stärke zurückgekehrt.
"Ferrari ist wieder Ferrari. Wir haben das daran gesehen, wie sie aufgeholt und die Lücke geschlossen haben", sagt Lauda im Gespräch mit der italienischen 'Gazzetta dello Sport' und ergänzt: "Sebastian Vettel hat uns einige Probleme gemacht, denn er ist schnell, er hat gewonnen und sein Hunger ist größer geworden." Der Deutsche gewann in der abgelaufenen Saison drei Rennen.
Die Saison 2014 hatte Ferrari noch komplett ohne Sieg beendet. Trotzdem ist Lauda von der Renaissance der Scuderia nicht überrascht. Der Österreicher glaubt sogar, dass Ferrari 2016 eine noch größere Bedrohung sein wird, "weil sie auf dem richtigen Weg sind, um noch weitere Fortschritte zu machen. Ferrari kann sich beim Chassis, der Aerodynamik und dem Antriebsstrang verbessern."
Lauda erwartet, dass der Saisonstart 2016 richtungsweisend sein wird. "Ich denke, dass die ersten drei Rennen 2016 uns eine Menge über die Saison verraten werden", so der Österreicher. Daher hofft Lauda, dass Nico Rosberg seine starke Form des Saisonendes 2015 halten kann. Er erklärt: "Mercedes braucht zwei Fahrer auf einem hohen Level, um Ferrari und die anderen zu schlagen."
"Er muss einfach das Ende der Saison wiederholen, als er sechs Pole-Positions und drei Siege holte", so Lauda. Keine Sorgen macht er sich hingegen über die Tatsache, dass es Ferrari gelungen ist, einige Mercedes-Mitarbeiter abzuwerben. "Die Dinge sind sehr stabil und wir machen uns keine Sorgen", gibt sich der dreimalige Weltmeister (davon zweimal auf Ferrari) ganz unbesorgt.
Neben einigen Ingenieuren konnte die Scuderia auch Jock Clear nach Maranello locken. Bereits Ende 2014 verpflichtete Ferrari den ehemaligen Renningenieur von Nico Rosberg. Im Januar darf er nun endlich seine Arbeit bei Ferrari aufnehmen. "Clear war (zuletzt; Anm. d. Red.) für Hamiltons Auto verantwortlich, aber er war seit zwölf Monaten nicht mehr dabei. In der Formel 1 ist das eine lange Zeit", verrät Lauda.