Der Spanier will im Herbst entscheiden, ob er das Team wechselt - McLaren-Verbleib nur bei Aussicht auf WM-Titel 2018 - Alonso sagt: "Ich bin offen für alles"
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Fernando Alonso hält sich für seine sportliche Zukunft in der Formel 1 alle Optionen offen. Der 35-Jährige bekennt sich lediglich zu einem Verbleib in der Königsklasse über das Saisonende 2017 hinaus. Wie der McLaren-Fahrer im Vorfeld des Spanien-Grand-Prix erklärt, sei eine Verlängerung seines auslaufenden Vertrages denkbar. Das Team müsse aber "in der Lage sein, um den Titel zu kämpfen", sagt Alonso der Nachrichtenagentur 'EFE'. Sonst liebäugele er mit einem Wechsel: "Ich bin offen für alles."
In den Medien wird über einen Transfer zu Mercedes spekuliert, obwohl der Daimler-Vorstand bekanntermaßen Vorbehalte gegen Alonso hegt. Eine Rückkehr zu Ferrari scheint nicht mehr ausgeschlossen, nachdem Renault die Gerüchte über ein Comeback des Mannes, der den Franzosen ihre zwei WM-Titel bescherte, ins Reich der Fabeln verbannt hatte. Alonso kommentiert keine der Möglichkeiten, erhöht aber den Druck auf McLaren und Antriebspartner Honda, um ihn zu halten.
Der Spanier skizziert eine Deadline: "Es ist die letzte Saison meines aktuellen McLaren-Vertrages. Also muss ich im Sommer darüber nachdenken und im September oder Oktober erwägen, was ich im kommenden Jahr tue." Ergo entscheidet er sich nur für einen Verbleib in Woking, wenn sich gegen Saisonende die Perspektive abzeichnet, dass McLaren 2018 wieder Rennen gewinnt: "Wenn das nicht der Fall ist, bin ich mehr als glücklich, mit jedem Gespräche zu führen", stellt Alonso klar.
Zwischen den Zeilen lässt er durchblicken, dass eher Honda als McLaren das Problem ist: "Ich will nicht Rennen fahren, ich will gewinnen. Mit bin glücklich mit dem Team, aber wir siegen nicht." Offene Anschuldigung in Richtung der Japaner spart sich Alonso, der auf die Frage, welchen Motor er sich in seinem Auto wünsche, mit Zögern und schelmischem Grinsen antwortet: "Einen Honda."
Obwohl er für seine restliche Karriere Siege bei den 500 Meilen von Indianapolis und den 24 Stunden von Le Mans ins Auge gefasst hat, kommt ein Umstieg in eine andere Serie nicht infrage - zumindest nicht in Vollzeit. Alonso hält ein Plädoyer für die Beletage: "Die 2017er-Autos lassen sich toll fahren. Die Formel 1 ist zurück, weil es wieder den Kurvenspeed gibt, der uns vorher gefehlt hat. Und die Wagen sehen toll aus. Ich mag es", schwärmt er von der jüngsten Regelnovelle.
Übrigens: Sebastian Vettel, dessen Ferrari-Vertrag ebenfalls Ende 2017 ausläuft, hätte nichts dagegen, mit Alonso die Box zu teilen: "Man sollte mit jedem in einem Team fahren, der auf der Matte steht", findet der Deutsche, betont jedoch, bei den Stallgefährten kein Mitspracherecht zu besitzen. "Letztlich unterschreibe ich nur meinen Vertrag - und nicht die anderer Piloten." Genau wie Alonso meidet es Vettel, der bei Mercedes gehandelt wird, bezüglich 2018 konkret zu werden: "Wir sind sehr glücklich, wie wir aufgestellt sind. Für das kommende Jahr ist nichts zu Papier gebracht."