Obwohl Sebastian Vettel im Qualifying von Istanbul eigentlich lange der Schnellste war, holte Mark Webber wegen eines Defekts beim Deutschen die Pole.
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Mark Webber ist das Feiern mittlerweile wohl gewohnt, immerhin durfte er diese Saison schon öfter erleben, wie es ist, Erster zu sein. In der Türkei war es am Samstag im Qualifying wieder einmal soweit und das obwohl der Tag für ihn nicht unbedingt ideal gelaufen war. "Wir hatten am Morgen im Training ein Problem, also ging ich für den ersten Run auf dem Prime verspätet raus. Dadurch war ich vor dem Qualifying ein wenig hintan, was nicht unbedingt die ideale Vorbereitung war. Doch wir haben uns neu fokussiert und waren bereit. Einige neue Teile wurden dann rund vier Minuten vor meiner Ausfahrt in Q1 auf das Auto geschraubt, das war tolle Arbeit von den Jungs, um das rechtzeitig zu schaffen", erzählte Webber.
Mit Startplatz eins war er klarerweise zufrieden, doch er wusste, am Sonntag warten noch einige Herausforderungen. "Wir wissen, die Reifen werden es hier schwer haben, es könnte also ein interessantes Rennen werden - ich freue mich drauf", sagte der Australier, der seine dritte Pole in Folge mit dem selben Motor geholt hatte, mit dem er schon die zwei davor einfahren konnte.
Brillant bis Kurve zwölf
Bereits genug Aufregung hatte Sebastian Vettel am Samstag. In Q1 und Q2 lief alles glatt, er war der Schnellste und es gab keine Probleme. "In Q3 war die erste Runde bis Kurve zwölf brillant, beim Bremsen habe ich dann die Front blockiert, was kein Problem war, doch es war sehr eigenartig, da das innere Vorderrad einfach immer weiter blockierte und nie zurückkam", berichtete Vettel. Als er in Kurve 13 kam, ging es nach rechts und plötzlich drehten sich die Räder wieder, doch in Kurve 14 wiederholte sich das Spiel von Kurve zwölf. "Ich blockierte das innere Rad allzu einfach, das Auto wollte nicht stoppen, also verlor ich Zeit."
Als Vettel neue Reifen abgeholt hatte und zu seinem zweiten Run rausging, bekam er gleich in Kurve eins die Bestätigung dafür, dass etwas nicht stimmte, denn er bremste und fuhr geradeaus. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass der hintere Stabilisator gebrochen war. "Ich konnte das Auto nicht mehr stoppen und das innere Rad tat nicht mehr das, was es tun sollte. In Q1 und Q2 waren wir bestens aufgestellt, aber in Q3 waren wir das nicht, das ist also frustrierend. Das ganze Wochenende habe ich mich sehr gut gefühlt, vor allem heute", meinte er. Platz drei fand er dennoch gut, da er auf der sauberen Seite startet und das Rennen am Sonntag lang werden wird. "Mit den neuen Regeln ist es schwer, Plätze gutzumachen, aber wir werden schauen, was wir tun können."
Cengiz zeigte auf
Teamchef Christian Horner musste Vettel loben, weil er trotz des Problems noch auf Rang drei gelandet war. Webber hatte Horner ohnehin gut gefunden. Doch Horner gratulierte auch einem dritten schnellen Fahrer. "Ich muss Cengiz beglückwünschen, er ist einer unserer Fahrer, der einige späte Teile für Mark Webbers Auto gerade noch rechtzeitig zum Beginn der Session lieferte. Wir hatten heute also drei sehr schnelle Fahrer."