Honda gab in einer heute einberufenen Pressekonferenz offiziell bekannt, ab 2015 mit McLaren in die Formel 1 zurückzukehren - Den Ausschlag gab das neue Reglement
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Gestern berichteten japanische Presseagenturen darüber, dass Honda ein Formel-1-Comeback als Motorenhersteller geben wird. Einen Tag später bestätigt dies Takanobu Ito, Geschäftsführer des Automobil-Riesen aus dem Land der aufgehenden Sonne, gemeinsam mit McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh auch offiziell in einer eigens dafür einberufenen Pressekonferenz.
"Honda wird ab 2015 in einem gemeinsamen Projekt mit McLaren an der Formel-1-WM teilnehmen", verlautbart Geschäftsführer Ito die Entscheidung. "Honda wird den Antriebsstrang liefern, während sich McLaren um die Entwicklung und das Design des Chassis' kümmern wird. Das Team wird McLaren-Honda heißen. Das neue Reglement stellt für unsere jungen Ingenieure die perfekte Bühne dar, um sich weiterzuentwickeln."
Reglement sorgt für Honda-Umdenken
Auch McLaren-Teamchef Whitmarsh ist stolz auf die neue Partnerschaft, die bereits in der Vergangenheit Früchte getragen hat: "Honda und McLaren werden bald ein weiteres Kapitel unserer legendären Partnerschaft aufschlagen. Honda hat einen hervorragenden Ruf, was Turbo-Motoren angeht - dadurch sind sie der perfekte Partner für die Zukunft."
Die Japaner werden McLaren und zumindest ein zweites Team ab der Saison 2015 mit Motoren beliefern. Man wird die Motoren in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung in Tochigi bauen und hat mit der Entwicklung bereits begonnen. Ausschlaggebender Grund für das Formel-1-Comeback ist die Reglement-Revolution, die 2014 in Kraft tritt: Die aktuellen 2,4-Liter-V8-Saugmotoren werden durch kleinere, verbrauchsärmere 1,6-Liter-V6-Turbos ersetzt, die Serienaggregaten mehr ähneln als ihre Vorgänger. Zudem spielt der Hybridantrieb ab 2014 eine deutlich größere Rolle als bisher.
Honda hatte bereits vor dem Formel-1-Ausstieg Ende 2008 mit dem "Earth Car" den Umweltgedanken propagiert - Erfolglosigkeit und mangelnde Glaubwürdigkeit, da "grüne" Gedanken zu dieser Zeit laut Honda im Grand-Prix-Sport zu sehr vernachlässigt worden waren, führten schließlich zum Ausstieg.
McLaren wieder Hersteller-Team
Durch die Bestätigung Hondas hat es die Formel 1 nun erstmals seit dem Herstellerabgang während der Wirtschaftskrise geschafft, wieder einen Automobil-Konzern anzulocken. Derzeit sind mit Ferrari, Mercedes, Renault und Cosworth vier Motorenlieferanten in der "Königsklasse" des Motorsports aktiv, Cosworth wird sich aber mit Saisonende zurückziehen.
Vor allem für McLaren bedeutet der Honda-Einstieg gute Neuigkeiten. Das britische Traditionsteam muss diese Saison erstmals für die Mercedes-Motoren zahlen und ist auch sonst finanziell nicht mehr so gut aufgestellt wie in der Vergangenheit. Mit Saisonende wird Hauptsponsor Vodafone das Team verlassen - der Einstieg eines großen Herstellers darf daher als Schlüsselereignis für eine sichere Zukunft des Rennstalls gewertet werden.
Bereits in der Vergangenheit feierten McLaren und Honda gemeinsam große Erfolge. In der Premierensaison 1988 gewannen Ayrton Senna und Alain Prost gemeinsam 15 von 16 Grands Prix. Es war das letzte Jahr der Turbo-Ära vor dem Comeback 2014. Zwischen 1988 und 1992 holte die britisch-japanische Allianz vier WM-Titel und 44-Siege.