Williams wird ab der kommenden Saison mit Mercedes-Motoren und -ERS an den Start gehen - Damit hat Mercedes den Mclaren-Verlust wettgemacht
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Williams und Mercedes gaben heute den Abschluss einer langfristigen Motoren-Partnerschaft ab der Formel 1-Saison 2014 bekannt. Im Rahmen dieser Vereinbarung stattet die Mercedes-Motorenabteilung mit Sitz in Brixworth Williams mit dem neuen Turbomotor sowie mit dem Energie-Rückgewinnungs-System aus. Das Getriebe wird Williams weiterhin selbst herstellen.
Unter dem Reglement für die Saison 2014 sehen sich die Formel-1-Ingenieure der neuen Herausforderung gegenüber, eine Renndistanz von 300 Kilometern mit einer Spritmenge von 100 Kilogramm zurücklegen zu müssen. Aus diesem Grund wechseln die Teams von 2,4-Liter-V8-Saugmotoren zu turbogeladenen 1,6-Liter-V6-Hybrid-Aggregaten.
Neue Herausforderung durch Reglement
Um damit eine vergleichbare Leistung wie mit der aktuellen Motorengeneration zu erzielen, muss die Energie-Effizienz der neuen Aggregate um 30 Prozent gesteigert werden. Einen großen Anteil zu diesem Fortschritt wird das Energie-Rückgewinnungs-System (ERS) beitragen, das zehn Mal mehr Energie freisetzen wird als das derzeitige KERS. Das neue ERS wird Energie sowohl an der Auspuffturbine als auch an der Hinterachse gewinnen und kann diese an beide zurückgeben.
Diese neuen technischen Entwicklungen bieten erheblich bessere Möglichkeiten für einen Technologietransfer aus der Formel 1 in die Entwicklung von Serien-Antriebsaggregaten in Gebieten wie der Batterie-Technologie, der Turboaufladung, der Energierückgewinnung und der Verbrennungseffizienz.
Williams bedankt sich bei Kurzzeit-Partner Renault
"Ich bin hocherfreut, unsere neue Partnerschaft mit Mercedes-Benz ab der Formel 1-Saison 2014 und darüber hinaus bekannt geben zu dürfen", sagt Teamchef Frank Williams. "Mercedes-Benz ist einer der erfolgreichsten Motorenhersteller in der Formel 1, und wir sind davon überzeugt, dass ihr Motoren-Paket äußerst konkurrenzfähig sein wird."
Der Brite bedankt sich auch beim bisherigen Motorenpartner Renault: "Seit der Erneuerung unserer Motoren-Partnerschaft zu Beginn der Saison 2012 haben sie stets hervorragende Arbeit geleistet. Wir hatten eine enge Beziehung zu ihnen, die viele gemeinsame Erfolge erlebt hat, unter anderem unsere Rückkehr auf die Siegerstraße beim Großen Preis von Spanien im vergangenen Jahr."
Mercedes macht McLaren-Verlust wett
Williams' Stellvertreterin, Claire Williams, sieht die Partnerschaft mit Mercedes als "bedeutenden Schritt. Der richtige Motorenpartner ist ein entscheidender Bestandteil unserer Strategie, um langfristig Erfolge zu erzielen. Wir freuen uns daher sehr, diese Vereinbarung frühzeitig abgeschlossen zu haben und blicken der Zusammenarbeit mit Mercedes bei der Entwicklung unseres Autos für die Saison 2014 gespannt entgegen."
Auch bei Mercedes ist die Freude über den neuen Partner groß. Andy Cowell, Geschäftsführer von Mercedes High Performance Powerunits (HPP), wie sich die Motorenabteilung nennt, ist wie seine Mitarbeiter "stolz darauf, diese neue Partnerschaft mit Williams bekannt geben zu dürfen. Williams gehört zu den berühmtesten Namen in der Formel 1 und wir freuen uns darauf, gemeinsam mit ihnen in eine erfolgreiche Zukunft unter dem neuen Reglement zu starten."
Durch das Ende der Ehe mit McLaren kommt der neue Partner im richtigen Moment: "Eine weitere positive Note dieser Partnerschaft ist, dass wir, trotz der Beendigung unserer Zusammenarbeit mit McLaren am Ende der nächsten Saison, langfristig mit dem eigenen Werksteam und mindestens zwei Motoren-Partnern ab der Saison 2015 planen können."
Wolff spricht von "Win-Win"-Situation
Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff, der bei Williams immer noch Anteile besitzt, diese aber gerne abgeben würde, sieht das britische Traditionsteam aufgrund seiner "stolzen Tradition" und "dem Bekenntnis zu technologischer Höchstleistung unter dem neuen Reglement für Antriebsaggregate zu einem perfekten Langzeitpartner für Mercedes-Benz."
"Es ist eine "Win-Win"-Situation für beide Seiten und stellt sicher, dass HPP langfristig mindestens drei Teams unter dem neuen Reglement beliefern wird", sieht er die Partnerschaft als wichtigen Schritt für die Zukunft. "Gleichzeitig könnte die Zusammenarbeit interessante neue Perspektiven für den Technologietransfer eröffnen. Wir hoffen darauf, in den kommenden Jahren viele gemeinsame Erfolge feiern zu dürfen."