Optik und Sound 2014: Neue Ära für die Formel 1

, 02.02.2014

Nach Stufennasen halten nun Rüsselnasen Einzug, zudem ist die Geräuschkulisse eine andere - Marc Surer: "Für einen Turbo klingen die Motoren gar nicht schlecht"

An der Schwelle zur Saison 2014 befindet sich die Formel 1 wieder einmal im Umbruch. Ähnlich wie vor zwei Jahren, als die wenig attraktiven Stufennasen Einzug hielten, ist es diesmal erneut die Front der Boliden, die für Aufsehen sorgt.

"Die Nasen hat ja wieder das Reglement verbrochen", spricht Experte Marc Surer gegenüber 'Motorsport-Total.com' auf die Parallele zu den Präsentationen und ersten Testfahrten der 2012er-Boliden an und hält fest: "Vor zwei Jahren gab es diese hässlichen Stufennasen. Jetzt war es wieder ein neuer Schock mit diesen hässlichen Rüsseln."

"Es gibt aber ein paar Ausnahmen. Mercedes hat ein schönes Auto gebaut. Ich finde eigentlich auch den Red Bull ganz schön, weil sie es gut kaschiert haben", urteilt der Schweizer über den F1 W05 und den RB10 und kommt zum Schluss: "Also so schlimm ist es nicht, aber ein paar haben wirklich hässliche Dinger. Mit diesen langen Rüsseln, das kann nicht Sinn des Reglements sein."

Surers Gesamturteil zu den Rüsselnasen der diesjährigen Formel-1-Boliden: "Es ist halt wieder einmal so, dass die, die das Auto bauen cleverer sind als die, die das Reglement schreiben. So nutzen sie das dann einfach zu ihren Gunsten aus und bauen nur das Minimum, um dem Reglement Genüge zu tun."

Surer bricht Lanze für den neuen Formel-1-Sound

Neben der neuen Optik fällt bei der Formel-1-Generation 2014 vor allem der neue Sound auf. Der Umstieg von V8-Saugmotoren auf V6-Turbo-Triebwerke macht sich hinsichtlich der Geräuschkulisse nachhaltig bemerkbar. Vorbei sind die Zeiten, in denen die Grand-Prix-Boliden kreischend die Gerade hinunter jagten.

Ab sofort ist eher ein Dröhnen angesagt. Surer zeigt sich nicht überrascht. "Wir müssen natürlich umdenken. Das ist jetzt Turbo-Sound und der kann nie mehr so schrill sein wie die Motoren vorher", sagt der beim Jerez-Test vor Ort gewesene Schweizer und bemerkt: "Für einen Turbo klingen die neuen Motoren gar nicht schlecht."

Surer, zwischen 1979 und 1986 in der Formel 1 aktiv, kennt die alte Turbo-Ära aus eigener Erfahrung. Wo macht der 62-jährige Eidgenosse beim Sound-Vergleich der aufgeladenen Triebwerke von damals und heute Unterschiede aus?

"Unsere Turbos klangen dumpfer, hatten aber natürlich auch weniger Drehzahl. Dadurch war der Sound nicht so satt", erinnert sich Surer. Für 2014 wurde das Drehzahllimit im Zuge des Wechsels von Sauger auf Turbos zwar von 18.000 auf 15.000 Umdrehungen pro Minute herabgesetzt. Damit liegt man aber immer noch deutlich über den Drehzahlen aus der Turbo-Ära der 1980er-Jahre.

"Wir hatten vielleicht 12.000 Umdrehungen und waren natürlich auf einem anderen Niveau. So gesehen würde ich sagen, dass es positiv herübergekommen ist. Der Sound ist gar nicht so schlecht - besser als zu meiner Zeit", bricht Surer eine Lanze für den Formel-1-Sound 2014.

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