Der bei McLaren vor dem Rauswurf stehende Sergio Perez kritisiert öffentlich seinen Rennstall, zeigt sich schwer enttäuscht, spricht aber Teamchef Martin Whitmarsh frei
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Die Spatzen pfeifen es von den Dächern: Sergio Perez und McLaren gehen in der kommenden Saison getrennte Wege. Das ist zwar noch nicht offiziell, sickerte aber bereits aus Teamkreisen durch. Der Mexikaner soll 2014 durch Youngster Kevin Magnussen, der beim Young-Driver-Test hervorragenden Eindruck hinterlassen hat, ersetzt werden. Teamchef Martin Whitmarsh spielt derweil auf Zeit - eine Bekanntgabe im Rahmen von Perez' "halbem" Heimrennen in Austin wäre nicht gerade die sensibelste Vorgangsweise.
Perez' jüngste Aussagen deuten aber klar darauf hin, dass der 23-Jährige bereits weiß, dass er sich eine neue Heimat suchen muss. "Ich bin sehr enttäuscht", sagt er bei einer Sponsorenveranstaltung über sein McLaren-Debütjahr. "Wenn deine Ziele viel höher sind, als es die Ergebnisse widerspiegeln, dann wird man enttäuscht. Das gilt für beide Seiten."
Der Mann aus Guadalajara hat keine Scheu, sein Team offen zu kritisieren: "Es handelt sich um ein großartiges Team, daran zweifle ich nicht, auch die Mannschaft ist sehr fähig, aber es fehlte die Organisation und die Demut, die Realität anzuerkennen. Da es sich um eines der großen Teams handelt, benötigte McLaren während der Saison lange, um unsere Realität anzuerkennen - und die lautete, an einem guten Wochenende Punkte zu holen. Und nicht, Rennen zu gewinnen."
Teamchef Whitmarsh wird von Perez geschont: "Ich finde, dass Martin eine großartige Führungskraft ist, ich kann nichts gegen ihn sagen. Er hat das Team gut geführt." Dennoch sieht er bei McLaren klare Schwächen: "Ein Team hängt nicht nur von der Führung ab, sondern von vielen Dingen, die nicht gut genug waren. Das sieht man vor allem dieses Jahr."
Noch ist unklar, wo es den Youngster in der kommenden Saison hinzieht. Gerüchte bringen ihn mit dem Force-India-Rennstall in Verbindung. Er dementiert gar nicht, dass er sich auf dem Markt umsieht: "Ich versuche, die bestmögliche Option für die Zukunft zu finden. Wichtiger ist aber, dass ich mein Land vertrete - das treibt mich voran."