Perfektes Saisonfinale für Vettel: Sieg in Sao Paulo

Mit einem weiteren Formel-1-Rekord hat Sebastian Vettel am Sonntag beim Saisonfinale in Sao Paulo eine bemerkenswerte Formel-1-Saison beendet. Der Red-Bull-Star sicherte sich in Interlagos den neunten Sieg innerhalb einer Saison in Folge, damit hat der 26-Jährige den beim vorletzten Rennen aufgestellten Rekord noch einmal um einen Triumph ausgebaut. 13 Rennen hat Vettel damit in einer Saison gewonnen - das gelang bisher nur Michael Schumacher.

Auf das Podium schaffte es in einem Rennen - das durch Regentropfen vor allem gegen Ende noch einmal zur Herausforderung wurde -, als Zweiter auch Teamkollege Mark Webber, der sein letztes Formel-1-Rennen damit mit einem positiven Ergebnis beenden konnte. Fernando Alonso komplettierte im Ferrari als Dritter das Podium.

WM-Punkte gab es ferner für Jenson Button im McLaren vor Nico Rosberg im Mercedes, Sergio Perez im McLaren, Felipe Massa bei seinem letzten Rennen im Ferrari, Nico Hülkenberg im Sauber, Lewis Hamilton im Mercedes und Daniel Ricciardo im Toro Rosso auf dem zehnten Platz. Keine Zähler gab es unter anderem für Adrian Sutil im Force India auf dem 13. Platz.

Novum am Wochenende: Eine trockene Piste zum Start

Nach zwei völlig verregneten Tagen in Sao Paulo tröpfelte es zwar kurz vor dem Start, doch die Strecke blieb trocken. Und so waren zum ersten Mal an diesem Wochenende die Trockenreifen gefragt. Einige Fahrer nutzten die Vorstart-Phase, um die beiden Reifenmischungen auszuprobieren, denn Erfahrungen konnte man bisher nicht auf ihnen sammeln. Zudem galt es, den Frontflügel an die neuen Witterungsbedingungen anzupassen.

Vettel erwischte keinen guten Start und musste Rosberg passieren lassen. Doch auf der Start- und Zielgeraden holte sich der Champion bereits wieder die Führung zurück. Dahinter musste auch Hamilton Alonso im Ferrari passieren lassen. Alonsos Teamkollege Massa erwischte übrigens einen tollen Start und kam von Rang neun auf den sechsten Rang nach vorn.

Die Reihenfolge nach den ersten beiden Runden: Vettel vor Rosberg, Alonso, Webber, Hamilton, Massa, Hülkenberg, Grosjean, Ricciardo und Button auf dem zehnten Rang. Dahinter: Bottas, Gutierrez, Sutil, Vergne, Perez, Maldonado, di Resta, Kovalainen, Bianchi, van der Garde, Pic und Chilton.

Frühes Aus für Grosjean

In der vierten Runde war das Rennen für Grosjean gelaufen: Motorschaden auf der Geraden vor Start und Ziel beim Lotus-Fahrer! Vettel zog dem Feld unterdessen wieder auf und davon. Nach acht Runden hatte der Red-Bull-Pilot bereits 6,5 Sekunden Vorsprung auf Alonso und 8,0 Sekunden auf Webber.

In der zehnten Runde absolvierte Vergne im Toro Rosso den ersten Boxenstopp. Webber schaffte es in Runde 13, an Alonso vorbeizukommen und lag damit hinter Vettel auf dem zweiten Rang. In Runde 17 suchten Bottas und Sutil die Box auf. Massa und Perez folgten einen Umlauf später.

Boxenstopp oder auf den Regen warten?

Die Abstände nach 20 von 71 Runden: Vettel 10,8 Sekunden vor Webber, 15,5 vor Alonso, 19,5 vor Hamilton, 24,9 auf Rosberg, 32,8 auf Button, 36,2 auf Hülkenberg, 40,3 auf Massa, 44,6 auf Gutierrez und 44,9 auf di Rest auf dem zehnten Rang. Sutil 14. (+54,8). Alonso suchte zeitgleich mit Hamilton in Runde 22 die Box auf. Rosberg holte in Runde 23 neue Gummis ab, Webber einen Umlauf später.

Einzig Vettel war zu dieser Zeit an der Spitze noch ohne Stopp - womöglich wartete man wegen drohendem Regen. Webber fiel durch einen verkorksten Boxenstopp hinter Alonso auf Rang drei zurück. Doch in Runde 24 kam auch der Champion zum Halt. In der 26. Runde schnappte sich Webber die Position von Alonso zurück.

Durchfahrstrafe für den Lokalmatador

Ausgerechnet Felipe Massa kassierte in Runde 32 von der Rennleitung eine Durchfahrstrafe, da er vor Start und Ziel zu weit innen fuhr und dabei die durchgestrichene Linie vor der Boxengasseneinfahrt überfuhr. Für die Italiener im Kampf um den zweiten Rang in der Konstrukteursmeisterschaft ein herber Rückschlag. In Runde 35 absolvierte Massa die Strafe und wurde dadurch vom vierten auf den neunten Rang zurückgeworfen.

Die ersten Tropfen fallen

In Runde 39. absolvierte Sutil seinen zweiten Boxenstopp, Button und Massa folgten in Runde 44. In Runde 45 folgten Rosberg und Perez. Zirka ab Runde 45 wurden etwas intensivere Regentropfen verzeichnet, nachdem es auch zuvor schon den einen oder anderen Regentropfen gegeben hatte, die sich jedoch nicht auf die Rundenzeiten auswirkten. Vettel ließ in dieser Phase sogar den einen oder anderen überrundeten Gegner vorbei.

Vettel mit verpatztem Boxenstopp - Hamilton und Bottas kollidieren

In der 47. Runde verlor Bottas am Ende der ersten Geraden den linken Hinterreifen und rutschte ins Kiesbett. Vorausgegangen war eine Berührung mit Hamilton, der beim Überrundungsmanöver mit dem Finnen beim Anbremsen der Kurve kollidierte. Hamilton ging dabei der Reifen kaputt und musste sich an der Box einen neuen Reifensatz abholen. Wenige Sekunden später erlebte Vettel einen verpatzten Boxenstopp - das Team hatte den falschen Reifensatz vorbereitet und musste die Gummis austauschen. Teamkollege Mark Webber musste sich hinten anstellen.

Die Abstände nach Runde 50: Vettel 5,7 Sekunden vor Webber, 6,1 auf Alonso, 25,4 auf Button, 27,0 auf Rosberg, 27,4 auf Perez, 31,7 auf Massa, 42,8 auf Hamilton, 45,4 auf Hülkenberg und 49,5 auf Sutil auf dem zehnten Rang. Da Hamilton nach Ansicht der Rennleitung die Kollision mit Bottas verursachte, kassierte er eine Durchfahrstrafe.

Der Regen wird stärker

Vier Runden vor dem Ende des Rennens legte der Regen noch einmal an Intensität zu - doch die Piloten meisterten diese letzte Bewährungsprobe der Formel-1-Saison 2013 mit Bravour.

Ausführlicher Rennbericht folgt an dieser Stelle in Kürze