Permane: "Ich erwarte, dass wir an der Spitze kämpfen"

, 17.08.2013

Der Brite zieht ein Fazit nach den ersten zehn Rennen, blickt auf Spa, die Reifen sowie die Konkurrenten und erzählt, was er vom Rest der Saison erwartet

Alan Permane, bei Lotos Leitender Ingenieur an der Strecke, zieht ein Fazit zu den ersten zehn Saisonrennen, analysiert die überarbeiteten Reifen und schätzt die Chancen für seine Mannschaft beim kommenden Grand Prix von Belgien (23. bis 25. August 2013) und für den Rest des Jahres ein. Außerdem erwartet der Brite, dass sich die Formel-1-Teams alsbald auf die neuen Autos für 2014 fokussieren werden.

Frage: "Herr Permane, wie würden Sie die Performance Ihres Teams in den ersten zehn Rennen bewerten?"

Alan Permane: "Insgesamt würde ich sagen, dass wir einen ordentlichen Start in das Jahr hatten. Es ist manchmal frustrierend, von einem Wochenende zurückzukommen und zu wissen, dass wir nicht gänzlich alles aus dem Auto rausholen konnten, aber in den vergangenen paar Rennen haben wir einige erfolgreiche Updates gebracht, die sehr gut funktioniert haben."

"Aus den bisherigen zehn Rennen haben wir acht Podiumsplatzierungen sowie einen Sieg beim Auftaktrennen (in Australien durch Kimi Räikkönen; Anm. d. Red.) erreicht, es ist also alles in allem ziemlich gut. Wir wollen natürlich immer mehr Rennen gewinnen."

"Wir sind hier und wollen um die Weltmeisterschaft kämpfen, aber ein zweiter Platz in der Fahrerwertung (Räikkönen, 134 Punkte; Anm. d. Red.) und ein vierter Platz im Kampf bei den Konstrukteuren mit einem greifbaren Abstand zum Zweiten (Lotus hat 25 Zähler Rückstand auf Mercedes; Anm. d. Red.) und einer gesunden Lücke dahinter ist eine gute Position. Wir kämpfen gegen Teams, die wohl viel mehr Ressourcen zur Verfügung haben; wir machen also denke ich einen sehr guten Job mit dem, was wir hier in Enstone haben."

Viel Arbeit bei Lotus, um die Reifen zu verstehen

Frage: "Ungarn war das erste Rennen mit der überarbeiteten Konstruktion der Pirelli-Reifen. Was habt ihr daraus gelernt?"

Permane: "Von Ungarn haben wir gelernt, dass die 'neuen' Reifen zu unserem Auto scheinbar relativ gut passen. Wir können ihre Auswirkungen nur an der Performance in Relation zu der Konkurrenz um uns herum beurteilen und ich würde sagen, wir haben es an dieser Front so schlecht nicht gemacht."

"Mercedes zum Beispiel scheint damit sehr gut zurechtzukommen, Ferrari hingegen nicht so sehr. Obwohl wir sowohl in Deutschland als auch in Ungarn geringfügig schneller waren als sie, sehen wir und Red Bull ziemlich ebenbürtig aus. Ich würde nicht sagen, dass sie (die Reifen; Anm. d. Red.) unsere Position so sehr verändert haben."

Frage: "Belgien ist eine andere Herausforderung..."

Permane: "Ja, ein totaler Kontrast zu Budapest in ziemlich vielen Bereichen. Spa ist vergleichbar mit Kanada, man benötigt weniger Abtrieb als auf den meisten Austragungsorten und die Temperaturen sind erheblich niedriger; normalerweise zwischen 15 und 20 Grad Celsius. Wir werden den Reifentyp Hart und Medium nutzen, die - mit dem kühleren Klima - nicht unsere Stärken waren, das muss man wohl sagen denke ich."

"Wir haben allerdings eine Menge Zeit und Aufwand investiert, damit die harten Reifen bei niedrigen Temperaturen besser funktionieren, und ich bin ziemlich zuversichtlich, dass wir in das Rennen gehen und konkurrenzfähig bleiben."

Frage: "Spa ist ein Kurs, wo das passive DRS gut passen sollte - haben Sie das auf dem Schirm für das Wochenende?

Permane: "Wir haben darüber bisher noch keine finale Entscheidung getroffen, ob es eingesetzt wird, aber wir haben mit dem Konzept viel im Simulator gearbeitet, um die Entscheidung abzuklären und es besteht eine gute Chance, dass es in Erscheinung treten wird."

Keine größeren Überarbeitungen mehr für dieses Jahr

Frage: "War in der Sommerpause Zeit für weitere Upgrades, um für das Rennen in Spa gut vorbereitet zu sein?"

Permane: "Obwohl wir eine anständige Lüke von vier Wochen zwischen den Rennen hatten, musste die Fabrik zwei Wochen geschlossen werden. Dann bleiben noch zwei Wochen; ein Zeitraum, der ausreichend, um ein paar neue Teile auf den Tisch zu bringen, wie wir es üblicherweise in so einer Pause tun.

"In Spa haben wir den Vorteil, dass wir geografisch nahe sind und in Enstone am Heck der Autos bis in die Nacht zum Dienstag vor dem Rennen arbeiten können und immer noch genügend Zeit haben, das Auto einsatzfähig am Dienstagmorgen zur Strecke zu bekommen. Wir haben mehrere Updates dabei, sowohl mechanische als auch aerodynamische, und wir sind zuversichtlich, einen weiteren Schritt nach vorne machen zu können."

Frage: "Das Jahr 2014 und die damit verbundenen Änderungen der Regularien rücken immer näher - erwarten Sie, dass der Fokus in der Entwicklungsarbeit möglicherweise auf die 2014er-Autos umgestellt wird?

Permane: "Ich erwarte es, wenn sich nicht sogar jedes Team in dieser Phase auf die Designs und die Ressourcen in der Aerodynamik für die Autos im kommenden Jahr fokussiert."

"Die Änderungen sind so signifikant, dass du ohne unbegrenzte Ressourcen keine Alternative hast, deinen Fokus umzustellen, wenn es das Ziel ist, im Jahr 2014 wettbewerbsfähig zu sein. Man wird vielleichten paar kleine Upgrades sehen, aber ich vermute, dass wir die letzten großen Überarbeitungen gesehen haben. Wenn man dem Fahrerlager glaubt, dann wird es bei den meisten Teams so sein und dann erwarte ich vollauf, dass wir den Rest der Saison an der Spitze kämpfen."

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